Selm. Die Kirche Christi im Bild des Leibes Christi bildete den Schwerpunkt der Predigt, die Apostel Wilhelm Hoyer am Mittwoch, 6. Juni 2018 in der Gemeinde Selm hielt. Neben dem Sakrament des Heiligen Abendmahls feierte die Gemeinde in diesem Gottesdienst auch das Sakrament der Heiligen Versiegelung.
Als Grundlage der Predigt des Apostels dienten Worte aus dem ersten Korintherbrief des Apostels Paulus: "Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit. Ihr aber seid der Leib Christi und jeder von euch ein Glied." (1. Korinther 12,26.27)
Ich glaube an den Vater, an Jesus Christus und an den Geist
"Ihr habt eine Steilvorlage für den ersten Gedanken dieses Gottesdienstes geliefert", dankte Apostel Hoyer dem Chor für seinen Liedvortrag zu Beginn des Gottesdienstes. In den drei Strophen des Vortrags hatte der Chor vom Glauben an den Vater als dem Schöpfer dieser Welt, vom Glauben an Jesus Christus, der auf die Erde kam und vom Glauben an den Geist, den man im Herzen spürt, gesungen. Alle drei Strophen enden in diesem Liedertext mit den bekräftigenden Worten "Ich glaube daran."
"Wir leben in einem christlichen Abendland", begann Apostel Hoyer seine Predigt. Und wenn man nach dem Glauben an Jesus Christus frage, erhalte man schon noch die Antwort: Ja klar, wir glauben an Jesus Christus, ja, und auch an seinen Tod am Kreuz." Bei dem Glauben an die Auferstehung sei man sich nicht mehr so ganz sicher, beim Glauben an die Himmelfahrt Christi stiegen schon einige Christen aus. Und wenn man nach dem Glauben an die Wiederkunft Christi frage, würde man auf noch weniger Zustimmung stoßen, gab der Apostel einen allgemein zu beobachtenden Trend wieder.
Halte du den Glauben fest
Der Apostel ermunterte seine Glaubensgeschwister, an diesem Glauben festzuhalten. Tod, Auferstehung, Himmelfahrt und die verheißene Wiederkunft Christi bildeten ein logisches Ganzes. Zusammen mache das den Heilswillen Gottes aus, das sei Dreh- und Angelpunkt des Evangeliums. "Lasst uns dieses Evangelium in unserer Lebenspraxis verwirklichen und das Hoffen auf die Wiederkunft Christi nicht aufgeben", mahnte der Apostel.
Der Leib, zusammengefügt aus vielen Gliedern
Im Hauptteil der Predigt bekräftigte Apostel Hoyer zunächst den Gedanken, dass alle auf den Namen Jesu Christi Getauften, die an ihn glauben und sich zu ihm bekennen, zum Leib Christi zählen. Alle miteinander sind sie Glieder am Leib Christi und Mitglieder der einen Kirche Christi.
"Was nützte es dir, wenn du gehen kannst, aber deine Augen machen nicht mit?", stellt der Apostel die rhetorische Frage, aus der er folgerte: "Niemand kann seine Seligkeit allein schaffen. Das geht nur in der Gemeinde!" Hier spiele auch die vom Evangelium geforderte Nächstenliebe ein Rolle. Nächstenliebe sei keine Stilfrage, sondern gelebtes Evangelium.
Leiden und ehren
Mitleid zu haben, wenn es dem Nächsten nicht gut gehe - so wie es in dem vorgelesenen Bibelwort heißt - sei gewissermaßen christliche Übung und falle in der Regel nicht schwer. "Doch wie sieht es mit der Freude aus, wenn jemand geehrt, gelobt wird?", redete der Apostel seinen Zuhörern ins Gewissen. Könne man sich mitfreuen, oder regten sich im tiefsten Inneren auch Gefühle von Missgunst oder gar Neid?
Am Beispiel des sogenannten verlorenen Sohns machte der Apostel deutlich, dass der ältere Bruder keinen Anteil nehmen wollte an der Ehre, die der Vater dem Heimkehrenden zuteilwerden ließ. Paulus fordere in seinem Brief auf: "... und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit." Ein hoher Anspruch, der aber aus dem Evangelium Jesu Christi folge. Dazu zähle auch, dass man die Gaben Gottes in anderen Konfessionen ehren solle, denn alle miteinander zählten zum einen Leib Christi, von dem Paulus schreibt: "Ihr aber seid der Leib Christi."
Das Anderssein des Nächsten akzeptieren
Bezirksältester Stefan Pöschel bezeichnete in seinem Predigtbeitrag die Gemeinschaft der Christen als ein tragendes Element und den Vergleich mit einem Leib ein hervorragendes Bild. Das Evangelium fordere geradezu auf, den Nächsten in seinem Anderssein zu akzeptieren und willkommen zu heißen.
In seinen Schlussgedanken wies der Apostel darauf hin, dass ein gesunder Leib ohne die Verbindung zum Haupt nicht denkbar sei, wie auch die Gemeinde Christi ohne das Haupt, Jesu Christus, nicht lebensfähig ist.
Mit der Feier der Sakramente der Heiligen Versiegelung und des Heiligen Abendmahls sowie Gebet und Schlusssegen endete dieser Gottesdienst.
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