Angehörige, Freunde, Glaubensgeschwister und langjährige Weggefährten waren am Freitag, den 24. Mai 2013, in der Martener Kirche zusammengekommen, um Abschied von Friedrich Nußbaum zu nehmen. Der langjährige Kirchlinder Gemeindevorsteher war zehn Tage zuvor im Alter von 92 Jahren verstorben.
„Wir haben uns heute aufgemacht, um Abschied und Anteil zu nehmen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass viele von uns ein besonderes Näheverhältnis zu Friedrich Nußbaum hatten“, richtete Bezirksältester Hans-Jürgen Weigl einleitende Worte an die große Trauergemeinde.
Dem Verstorbenen widmete er ein Bibelwort aus dem Matthäusevangelium: „Da trat herzu, der fünf Zentner empfangen hatte, und legte weitere fünf Zentner dazu und sprach: Herr, du hast mir fünf Zentner anvertraut; siehe da, ich habe damit weitere fünf Zentner gewonnen. Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!“ (Matthäus 25, 20.21).
Ein treuer Gottesmann
Der Bezirksälteste würdigte Friedrich Nußbaum als bewährten und treuen Gottesmann.
In seiner Ansprache griff er das im genannten Bibelwort dargestellte Gleichnis der anvertrauten Zentner (Matthäus 25, ab 14) auf. So könne man hierzu einen Vergleich ziehen und konstatieren, dass auch Friedrich Nußbaum fünf Zentner von Gott erhalten habe. „Diese fünf Zentner waren sein Elternhaus, der Empfang des Heiligen Geistes im Sakrament der Heiligen Versiegelung, die Konfirmation, die Ehe mit seiner Frau Gertrud und letztlich sein Amt in der Neuapostolischen Kirche.“, so Bezirksältester Weigl. Analog zum Inhalt des Gleichnisses habe auch Friedrich Nußbaum segensreich mit diesen Zentnern gearbeitet. So habe er in seinem Dienst als Priester und Gemeindevorsteher viel gebetet, Anteil an den Sorgen der Glaubensgeschwister genommen und Trost gespendet.
„Er hatte einen festen Glauben und absolutes Vertrauen zu Gott. Wir wollen uns in Dankbarkeit an ihn erinnern und mit hoffnungsvollem Ausblick auf ein Wiedersehen der Gläubigen in die Zukunft gehen“, so der abschließende Rückblick und auch Ausblick des Bezirksältesten.
Immer ein offenes Ohr
Hirte Friedhelm Rothardt (Gemeindevorsteher in Dortmund-Dorstfeld) und Bezirksevangelist Bernd Treder (Bezirk Dortmund-Nord) – beide erlebten Friedrich Nußbaum über mehrere Jahre als Weggefährten ihrer eigenen Amtstätigkeit – beschrieben den Verstorbenen in ihren Trauerpredigten als einen Seelsorger, der immer ein offenes Ohr für die Anvertrauten gehabt habe. In Telefonaten oder persönlichen Gesprächen hätte er stets aufbauende Worte gefunden und so den Gesprächspartnern Zuversicht und Freude vermittelt. Sein Leben sei davon geprägt gewesen, für andere da zu sein.
Über 22 Jahre Gemeindeleitung
Friedrich Nußbaum diente über 36 Jahre in verschiedenen Amtsstufen:
Seinen ersten Amtsauftrag als Unterdiakon erhielt er im Dezember 1950. Ein Jahr später – am 23.12.1951 – wurde er mit dem Diakonenamt betraut, wieder ein Jahr später – am 25.12.1952 – ordinierte ihn Apostel Walter Schmidt zum Priester. In diesem Amt wirkte er über 34 Jahre, davon 22 Jahre als Gemeindevorsteher in Kirchlinde. Am 06.09.1987 wurde er durch Apostel Hermann Magney in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Aktiver Ruhestand
Auch nach seiner Ruhesetzung blieb Friedrich Nußbaum sowohl im kirchlichen als auch im privaten Umfeld sehr aktiv. So engagierte er sich über viele Jahre hinweg im Kirchlinder Seniorenkreis, besuchte Glaubensgeschwister und bot Fahrdienste zu den Gottesdiensten an. Seine musikalische Begabung brachte er in einem gemeindeübergreifenden Mundharmonika-Ensemble ein. Zudem war er bemüht, seine Kenntnisse der französischen Sprache zu intensivieren. Bereits im zweiten Weltkrieg hatte er für Kriegsgefangene übersetzt.
Auch nach der Fusionierung der Gemeinde Kirchlinden und Kley mit der Gemeinde Marten (wir berichteten) im November 2012 setze sich Friedrich Nußbaum weiter zum Wohl der neuen Gemeinde ein. Er habe sich stets bemüht, in allen Dingen das Gute zu sehen. Nie hätte er etwas Abfälliges über andere gesagt, auch nicht, wenn ihm selbst einmal Unrecht widerfahren sei, so Hirte Helmut Neumann, Gemeindevorsteher in Marten.
„Auch mit über 90 Jahren ist er ein treuer, fröhlicher und sowohl positiv als auch progressiv denkender Glaubensbruder gewesen“, so sein Fazit.
Eine große Gemeinde verabschiedete sich von einem vorbildlichen und treuen Seelsorger und Glaubensbruder.
Autor: Björn Hillebrand
Fotograf: Jörg von Oppenkowski, Björn Hillebrand
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.