Lünen-Brambauer. Vor gut einem Monat, am 8. März 2020, hielt Apostel Thorsten Zisowski in Lünen-Brambauer den letzten Sonntagsgottesdienst mit Feier des Heiligen Abendmahls im Bezirk Dortmund vor Beginn des Versammlungsverbotes wegen der Corona-Pandemie. Zwei bewährte Diakone der Gemeinde verabschiedete der Apostel in diesem Gottesdienst in den Ruhestand.
Es ging im Gottesdienst auch schon um Quarantäne und um Hygienevorschriften. Hirte Dietmar Ballosch erinnerte zudem in seiner Predigtzugabe an den zwei Tage zurückliegenden Weltfrauengebetstag, der jeweils am ersten Freitag im März jeden Jahres gefeiert wird.
Herr, sei mir gnädig
In seinen Eingangsgedanken richtete Apostel Zisowski zunächst die Blicke auf die Sündhaftigkeit aller Menschen. Das sei geistlicher Realitätssinn und mache bewusst, dass alle auf Gnade Gottes angewiesen seien. "Herr, sei mir gnädig" sei eine gute Überschrift über dem Leben der Gläubigen.
"Deshalb ist uns auch der Sonntag so wichtig, an welchem uns die Gnade Gottes in der Freisprache von Sünden und Schuld verkündet wird", so Apostel Zisowski. Sonntag möge nicht nur ein Tag in der Abfolge der Wochentage sein, auch nicht nur ein Tag der Ruhe vom Alltag, sondern ein Empfinden in der Seele, wünschte der Apostel sich und der versammelten Gemeinde.
Befreiung aus der Isolation
In der Predigt ging es um die Begegnung, die Jesus mit den zehn Aussätzigen hatte. Das zugrundeliegende Bibelwort handelt von der Frage nach der Dankbarkeit der bibelerwähnten zehn Männer: "Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun? Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde?" (Lukas 17, 17.18)
Die zehn Männer waren sowohl ihrer ansteckenden Krankheit wegen als auch wegen der rituellen Unreinheit aus der Dorfgemeinschaft ausgestoßen und mussten selbst denen, die sich ihnen nahten, warnend zurufen, dass sie unrein seien. Als Jesus in das Dorf kam, baten sie ihn von Ferne um sein Erbarmen. " Und da er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein." Jesus hatte sie aus ihrer Isolation befreit und ihnen die Gemeinschaft mit ihren Familien wieder geschenkt. Einer nur, der Fremde, der Samariter, kam dankbar zurück.
Wie gehst du mit deiner Freiheit um?
Zwei Impulse leitete der Apostel aus dieser Begebenheit ab. Der erste: "Wie gehst du mit deiner Freiheit um?" Diese Frage – auch unter dem Aspekt des Mottos für das Jahr 2020 "Christus mach frei!" – richtete der Apostel an jeden Anwesenden. Seine Bitte: Zähl die vielen Gnadengaben, denke täglich dran, und sei dankbar! "Was haben wohl die anderen neun mit ihrer Freiheit gemacht, möglicherweise zunächst das nachgeholt, was sie schon lange nicht mehr ausführen konnten?", stellte Apostel Zisowski eine eindringliche Frage.
Der zweite Impuls galt der Feststellung, dass die Wunder Jesu nicht der Weg sind, das Evangelium zu verkündigen. Auch die 5.000 Menschen, die Jesus folgten, nachdem er sie gesättigt hatte, sind ihm nur gefolgt, um wieder satt zu werden, um neue Wunder zu erleben, aber nicht der frohen Botschaft wegen.
Äußere und innere Reinheit
Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes beschäftigte sich Apostel Zisowski noch mit der Frage der Reinheitsvorschriften der Juden. Er verwies auf Petrus, der als frommer Jude erst aus seinem traditionellen Denken befreit werden musste, um auch Heiden das Evangelium predigen zu können. Der Traum des Petrus von dem vierzipfligen Tuch mit für Juden unreinem Getier und der Aufforderung, zu schlachten und zu essen, habe in Petrus eine Veränderung seiner Haltung verursacht, so der Apostel.
Christus habe auch in der Begegnung mit den Aussätzigen und durch seinen Umgang mit den jüdischen Priestern den Blick von äußerer auf innere Reinheit gelenkt. Die Frage des Apostels an die versammelte Gemeinde lautete: "Ist deine Frömmigkeit nur äußerlich, gewohnheitsgemäß? Oder kommt sie aus der Liebe zu Christus aus reinem Herzen?"
In weiteren Predigtbeiträgen hoben die Priester Manfred Holsten und Gerd Nickel sowie Hirte Dietmar Ballosch den Wert der Dankbarkeit hervor. Hirte Ballosch erwähnte in seiner Zugabe die Tatsache, dass im Lukasevangelium von zehn aussätzigen Männern die Rede sei. Und schmunzelnd mutmaßte er: "Wenn es zehn Frauen gewesen wären, wären sie alle dankbar zurückgekommen." Und er ergänzte: "Das soll mein Beitrag zum Weltfrauengebetstag gewesen sein."
Dank für viele Jahre Ehrenamt
Die beiden Diakone Michael Baranowski und Jürgen Freiß verabschiedete Apostel Zisowski mit Dank in den Ruhestand. Diakon Baranowski hatte aus gesundheitlichen Gründen um vorzeitige Entlastung von seinem Amtsauftrag gebeten, Diakon Freiß ging aus Altersgründen in den Ruhestand.
Der Apostel dankte beiden für ihren selbstlosen und in bescheidener Haltung geleisteten Dienst. "Nicht immer war zu sehen, was ihr in der Stille getan habt", so der Apostel. Er wünschte ihnen für die Zeit des Ruhestands Gottes Segen und entließ sie mit einem Segensgebet aus dem aktiven Dienst.
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