Dortmund-Hörde. Priester Dominik Alpers führte die Trauerfeier für Eveline Sikorski durch, die am 2. Juli 2021 vier Tage vor ihrem 87. Geburtstag verstorben war. 65 Jahre lang zählte sie als aktives Mitglied zur Gemeinde Hörde.
"Jesus, meine Zuversicht" (Neuapostolisches Gesangbuch 431) hatte Priester Alpers als Eingangslied für diese Trauerfeier ausgewählt, das die anwesende Trauergemeinde wegen der coronabedingten Einschränkungen lediglich mitlesen konnte.
„Ich bin ja geborgen in Jesu“
Jesus habe im Leben der Heimgegangenen von Kindheit an eine wichtige Rolle gespielt. Er sei Zuversicht und Hoffnung in allen Lebenslagen gewesen und bis in die letzten Tage hinein geblieben. Das entspreche genau dem Lieblingslied von Eveline Sikorski „Ich bin ja geborgen in Jesu“, das nach dem Wunsch der Trauerfamilie in dieser Trauerfeier vorgetragen wurde. Orgel und Bratsche spielten zwei Strophen, Priester Alpers zitierte anschließend den Text.
Viele Male habe die Verstorbene diesen Text wohl selbst gesungen und den Inhalt zu einer Lebensmaxime werden lassen. „Fast über 50 Jahre hat sie als Sängerin im Hörder Gemeindechor mitgewirkt“, berichtete Priester Alpers aus ihrem aktiven Gemeindeleben. Einige Jahre habe sie zudem als Sonntagsschulhelferin gewirkt und habe ihren Mann in seiner Aufgabe als Diakon in der Gemeinde tatkräftig unterstützt.
Dann und wann habe sie auch Texte für die Zeitschrift „Unsere Familie“ verfasst. Bei allem sei ihr immer das Gefühl der Geborgenheit in Christus wichtig gewesen.
Von Berlin über Altena nach Dortmund
Am 6. Juli 1934 wurde Eveline Sikorski in Berlin in ein neuapostolisches Elternhaus hineingeboren. „Bereits als Kind und junge Jugendliche half sie in der Gemeinde mit, es waren ja Kriegsjahre und viele Männer zum Kriegsdienst eingezogen“, erwähnte Priester Alpers einige Daten aus ihrem Lebenslauf.
Mitte der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts siedelte sie nach Altena in Westfalen um und kam 1956 nach Dortmund-Hörde, wo sie 1958 mit dem Hörder Alfred Sikorski die Ehe einging. Vor drei Jahren empfingen die beiden den Segen zu ihrer diamantenen Hochzeit.
Begegnungen mit dem damaligen Berliner Bezirksapostel Artur Landgraf, mit Bezirksapostel Walter Schmidt und Bezirksältester Gustav Mankel, seinerzeit Bezirksvorsteher im Bezirk Iserlohn, zu dem die Gemeinde Altena zählte, seien ihr als prägende Elemente in ihrem jungen Leben in Erinnerung geblieben.
Trauer und Freude sind unzertrennbar
Als Grundlage für die Trauerpredigte hatte Priester Alpers ein Wort aus dem Johannesevangelium ausgewählt: „Auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“ (Johannes 16,22)
Das Kapitel beschreibe die Zuwendung des Gottessohnes zu seinen engsten Vertrauten. Er habe sie auf die bevorstehenden Ereignisse einstimmen wollen und die zu erwartende Gefühls- und Stimmungslage beschrieben. „Dir geht es nun auch genauso: Nach über sechzig Jahren gemeinsamen Lebens ist wohl der Abschiedsschmerz sehr stark, sehr große Trauer ist bei dir eingekehrt,“ richtete Priester Alpers sich an den hinterbliebenen Ehemann.
Und doch werde in der Überschrift der Traueranzeige „Erlöst und daheim“ schon ein Anlass zu stiller Freude genannt. So möge solche stille Freude die Trauer begleiten, wünschte er den Hinterbliebenen. Das sei noch keine laute, jubelnde Freude, räumte er ein. Aber auch diese Freude solle das Herz erfüllen, die dann niemand mehr – auch der Tod nicht – von uns nehmen könne, tröstete das im Johannesevangelium genannte Jesuwort mit dem Ausblick auf seine verheißene Wiederkunft.
Übergabe und Aussegnung
Die Übergabe und Aussegnung fand einen Tag später im engsten Familienkreis statt.
27. Juli 2021
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter