Kirchhörde. Seinen letzten Gottesdienst vor dem Ruhestand feierte Bezirksevangelist Artur Krause mit der Gemeinde Kirchhörde, in der er auch seinen ersten Gottesdienst als neu ordinierter Priester im Jahr 1988 gehalten hatte. In der Predigt ging es um den Leib Christi als Bild für Kirche und Gemeinde.
Seit dem 18. Juni 2023 befindet sich Bezirksevangelist Artur Krause im kirchlichen Ruhestand. Dort, wo er 18 Jahre im priesterlichen Dienst gewirkt hat und vom Jahr 2002 an für vier Jahre die Leitung der Gemeinde als Vorsteher innehatte, hielt er am Sonntag, dem 11. Juni 2023 seinen letzten Gottesdienst.
Einige Gemeindevorsteher hatten sich in diesem Gottesdienst eingefunden, auch schon im Ruhestand befindliche Wegbegleiter waren nach Kirchhörde gekommen.
Das sei alle meine Tage meine Sorge, mein Frage
Angeregt durch den Vortrag des Kirchhörder Gemeindechors erinnerte sich Bezirksevangelist Krause an Zeiten in der Gemeinde, als in Kirchhörde kein Gemeindeorganist zur Verfügung stand. Er habe dann zu Beginn des Gottesdienst immer am Eingang zum Kirchensaal das Lied "Das sei alle meine Tage meine Sorge, meine Frage" angestimmt und die Gemeinde habe dann ohne Orgelbegleitung mitgesungen.
Es habe sich dann aber bald ein Orgelspieler finden lassen, der den Gemeindegesang begleitete. "Habt Dank für dieses Lied zu Beginn des Gottesdienstes."
Sorge um Einheit
Als Grundlage für die Predigt an diesem Sonntag diente ein Bibelwort aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth: "Denn wie der Leib einer ist und hat doch viele Glieder, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus. Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt (1. Korinther 12,12.13)."
In seiner Sorge um die Einheit in der Gemeinde, die Gläubige aus unterschiedlichen Kulturen, aus verschiedenen sozialen Milieus und Bildungsständen versammelte, habe sich Paulus in seinem Brief in differenzierten Ausführungen an die junge Gemeinde gewandt. Sie seien zwar durch einen Geist zu einem Leib getauft und zusammengefügt, aber doch unterschiedlich. Darum gelte es umso mehr, einander in den verschiedenen Gaben zu dienen, solidarisch zu sein und sich des Nächsten anzunehmen.
Nein, das habe nicht nur den Korinthern zur Zeit der urchristlichen Apostel gegolten. Auch aktuell sei Solidarität eine wichtige und unabdingbare Eigenschaft der Gemeindeglieder.
Solidarität mit der nächsten Generation
Verantwortungsvoller Umgang mit der Schöpfung sei ebenfalls ein Aspekt der Solidarität: Bewusster Umgang mit den Ressourcen der Erde im Hinblick auf Zukunftssicherung der nachfolgenden Generationen sei auch ein Akt der Achtung des Nächsten, wie Jesus sie in seinem Doppelgebot gefordert habe, mahnte der Bezirksevangelist. "Wir als Menschen brauchen uns gegenseitig, so hat es auch Paulus angemahnt," appellierte Bezirksevangelist Krause an die Gemeinde.
Allerdings reiche es noch nicht aus, sich zu diesem einen Leib zugehörig zu fühlen. "Wir müssen auch etwas für den Leib tun, ihn pflegen und einander wahrnehmen. "Achte darauf, dass du emphatisch bleibst, aber lasse dich auch berühren, wenn dir Hilfe angeboten wird.“ Da gelte das Wort: "Meines Bruders Hüter will ich sein:"
Vom Geist Christi getränkt
Schließlich gab es in der Predigt noch einen Hinweis auf den letzten Teil des zitierten Bibelworts "... und sind alle mit einem Geist getränkt." "Um selbst von Christi Geist durchdrungen zu sein, muss ich mich unweigerlich mit seiner Auferstehung und seiner Wiederkunft beschäftigen", brachte es der Bezirksevangelist auf den Punkt. Und wie er sich als Ruheständler die Zukunft in der Kirche vorstelle, formulierte er mit dem Satz: "Ich möchte im Gottesdienst für mich mitnehmen, was mir hilft, mich im Glauben weiterzuentwickeln und dem gesamten Leib zur Wohlfahrt zu verhelfen."
Leib Christi - Gemeinde und Kirche - Ekklesia
Zu Predigtbeiträgen bat der Bezirksevangelist mit Priester Dominik Alpers, Vorsteher der Gemeinde Hörde, einen der jüngeren Gemeindeleiter an den Altar und mit Evangelist Frank Kotke jemanden, der schon seit über 30 Jahren eine Gemeinde leitet.
In ihren Co-Predigten griffen sie den Begriff Leib noch einmal auf und führten aus, dass damit die Kirche Christi gemeint sei, nicht als ein abstraktes Objekt, sondern als die Summe vieler Gemeinden, die vom Geist Christi durchdrungen seien und in denen einer dem anderen diene.
Ekklesia, das altgriechische Wort, das im Neuen Testament für die Gemeinde oder die Kirche verwendet wird - je nach Bibelübersetzung - bedeute übersetzt: "Die Herausgerufenen", ergänzte Bezirksevangelist Krause diesen Gedanken. "Lasse dich immer wieder herausrufen aus dem oft so mächtig fordernden Alltag in die Gemeinschaft der Christen, aus aus Unversöhnlichkeit zur Versöhnung, aus Selbstbezug zur Solidarität.
Danke
Priester Stephan Varlemann, derzeitigerr Gemeindeleiter in Kirchhörde, brachte nach dem Gottesdienst den Dank der Vorsteher des Bezirks Dortmund zum Ausdruck und überreichte ein Geschenk. Auch seinen persönlichen Dank richtete er aus: "Du hast mich schon, als du hier vor etwa zwanzig Jahren mein Vorsteher warst, an die Hand genommen, ich konnte viel von dir lernen."
3. Juli 2023
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Frank Schuldt
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