Dortmund. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Dortmund hatte für Freitagabend, 21. Juni 2019 zu einem ökumenischen Agapemahl eingeladen. Die Neuapostolische Kirche in Dortmund war an der Vorbereitung und Durchführung der Feier intensiv beteiligt.
Ort der Begegnung war der Kirchgarten der katholischen Gemeinde St. Joseph in der Dortmunder Nordstadt. Vorweg feierten die etwa 150 Besucher in der Kirche der St. Josephsgemeinde einen Gottesdienst, der durch Musik, Bibellesungen, eine Ansprache und Momente der Stille geprägt war. Gestaltet wurde die Feier von Vertretern der in der ACK Dortmund versammelten Konfessioen.
Zehntausend Gründe
„Komm und lobe den Herrn, meine Seele, sing‘ und bete den König an“ eröffnete die Band der Christuskirche die Feierstunde. „Du liebst so sehr und vergibst geduldig, schenkst Gnade, Trost und Barmherzigkeit. Von deiner Güte will ich immer singen, zehntausend Gründe gibst du mir dafür“, hieß es in der letzten Strophe des Vortrags.
Nachdem der Vorsitzende der ACK Dortmund, Pfarrer Wolfgang Buchholz die Gemeinde begrüßt hatte, stimmten alle ein in den Kanon „Lobe den Herrn meine Seele“ und gaben damit eine Antwort auf den Vortrag der Band zuvor.
Kreuz als Mitte des Glaubens
Zum Zeichen des in aller Verschiedenheit einen Glaubens stellten sich die Vertreter der beteiligten Konfessionen um das auf dem Altarpodium aufgerichtete Kreuz und legten miteinander ihre Hände auf das Kreuz. Alle sprachen dazu einen Bibelvers und bekannten sich damit gemeinsam zu Jesus Christus, dem Gekreuzigten, Auferstandenen und Wiederkommenden.
Lesung, Stille, Musik und Ansprache
Christina Biere Regionalpfarrerin im Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) hatte für die anschließende Bibellesung einen Text aus dem Evangelium nach Markus ausgewählt, der von den Erscheinungen des Auferstandenen und seiner Himmelfahrt berichtet (Markus 16,9-19).
Nach einem Moment der Stille und einem einfühlsamen Gitarren-Duett, das von Anja Witt und ihrem Ehemann Jonathan Earp – Mitglieder der Altkatholischen Gemeinde in Dortmund – vorgetragen wurde, ging Pfarrer Karsten Matussek von der Christuskirche in seiner Ansprache auf den gelesenen Markustext ein. Der Tenor seiner Gedanken bereitete schon auf die gemeinsame Agapefeier hin: Christusbegegnungen gelingen am intensivsten in der Gemeinschaft derer, die gemeinsam zu Tische sitzen.
Begegnung bei Pizzabrötchen und Weintrauben
Brot und Wein wurden in diesem Gottesdienst in Form von Pizzabrötchen und Weintrauben gereicht. Die Texte zur Segnung der beiden Gaben sprachen Eleni Gourzoulidou von der griechisch-orthodoxen Gemeinde in Dortmund und Ulrich Hedtfeld von der Neuapostolischen Kirche in Dortmund.
Diese Art der Begegnung beim ökumenischen Feierabendmahl ermöglichte losgelöst von liturgischen Besonderheiten ein gemeinsames Mahl aller versammelten Konfessionen. Die Teilnehmer reichten sich die Trauben und die Brote gegenseitig weiter und waren sich dabei der Nähe zu Christus, der zu dieser Tischgemeinschaft eingeladen hatte, sehr bewusst.
Danach sprach Pfarrer Wolfgang Buchholz den Segen als Abschluss der Feier und der Hausherr der St. Josephsgemeinde, Pfarrer Ansgar Schocke lud alle zum Verweilen in den Kirchgarten ein, wo dann noch gefüllte Pizzataschen und Getränke gereicht wurden.
Feierabendmahle seit 1979
Die zu evangelischen Kirchentagen üblichen Feierabendmahle gibt es seit 1979. Seit dem Nürnberger Kirchentag 1979 hat sich diese Praxis in vielfältigen Formen entwickelt. Feierabendmahle, die jeweils am Freitagabend eines Kirchentags gefeiert werden, bieten einen liturgischen und spirituellen Rahmen dafür, dass sich gastgebende Gemeinden und Kirchentagsgäste in besonderer Weise begegnen, miteinander feiern und sich kennen lernen können.
Zum 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 in Dortmund gab es an diesem Freitagabend 35 Orte, an denen Feierabendmahle angeboten wurden. Die Dortmunder Kirchentagsverwaltung dankte im Besonderen der ACK Dortmund, dass es ihr gelungen war, ein ökumenisches Feierabendmahl zu gestalten.
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