Dortmund. Mit einem Festakt am 22. Oktobert 2015 in der Dortmunder Stadtkirche St. Reinoldi feierte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) ihr 50-jähriges Bestehen. Höhepunkt der Festveranstaltung war ein gemeinsames Taufgedächtnis mit Repräsentanten der Dortmunder Kirchen.
Grußworte, Kurzvorträge zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft der ACK sowie musikalische Beiträge wechselten einander ab. Die Veranstaltung endete mit Begegnungen und Gesprächen bei einem Imbiss.
Suchet der Stadt Bestes
Als Motto für die Jubiläumsfeier diente das bekannte Wort aus dem Buch des Propheten Jeremia: "Suchet der Stadt Bestes." (Jeremia 29, aus 7) Pfarrer Wolfgang Buchholz, Vorsitzender der ACK in Dortmund, begrüßte die Festversammlung und nahm dabei Bezug auf dieses Motto.
"Die Suche nach Wegen, wie Christinnen und Christen in den verschiedenen Gemeinden unserer Stadt zu einem gemeinsamen Zeugnis gelangen können und damit das Beste für die Stadt mit ihren Sorgen, Freuden und Nöten im Sinn zu haben, ist immer unsere Motivation gewesen", so Buchholz in seinem Grußwort.
ACK - kein großes Budget, aber eine große Vision
So habe es sich die ACK zur Aufgabe gemacht, die Verbundenheit, die gegenseitige Wahrnehmung und das Kennenlernen christlicher Gemeinden aller Konfessionen zu fördern.
Die ACK sei keine Institution, die über ein großes Budget verfüge, so Pfarrer Buchholz, doch besitze sie eine große Vision und nehme damit eine große Verheißung Gottes ganz ernst, nämlich als Christen eins zu sein jenseits all dessen, was noch trenne. Buchholz betonte auch die Wichtigkeit des interreligiösen Prozesses in Dortmund.
Ökumenische Begegnungen bereits in den 1950er Jahren
In einem kurzen Rückblick erinnerte Pfarrer Buchholz an die Gründerzeit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen. In Dortmund habe es schon in den 1950er Jahren ökumenisch engagierte Pfarrer und Gemeinden gegeben, die sich dann 1965 zu einer lokalen Arbeitsgemeinschaft der ACK zusammengeschlossen hätten.
Mit einer Grußnote wendete sich Wolfgang Buchholz an Pfarrer Heinrich Brüggemann, der als seinerzeitiges Gründungsmitglied der Dortmunder ACK am Festakt zu ihrem 50-jährigen Geburtstag teilnahm.
Gemeinsam für die Einigkeit der Christen
Damals wie heute sei es um die Einheit der Christen gegangen, so blickte auch Pfarrer Volker Guckes in seinem Wortbeitrag in die Gründerzeit. „Drei Gottesdienste je Jahr haben wir seinerzeit gemeinsam gefeiert“, so Volker Guckes. "Einen während der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen im Januar, einen zweiten nach Pfingsten und einen weiteren zum Erntedankfest."
Später habe man sich in den Städtepartnerschaftskonferenzen engagiert. Seit einiger Zeit sei auch eine verstärkte Öffnung hin zu den fremdsprachigen Gemeinden erfolgt.
Neuapostolische Kirche in Dortmund auf dem Weg in die ACK
"Auf einmal waren Sie da!", richtete Pfarrer Buchholz sich an die Vertreter der Neuapostolischen Kirche, die am Festakt teilnahmen. Vor etwa fünf Jahren habe die Neuapostolische Kirche in Dortmund um Kontaktaufnahme zur hiesigen ACK gebeten. Und er freue sich, dass aus den ersten Kontakten eine gute Beziehung gewachsen sei, so Buchholz.
Zum Thema "Neuapostolische Kirche auf dem Weg in die ACK" - wie es im Programm der Jubiläumsveranstaltung hieß - sprach dann Bezirksältester Ulrich Hedtfeld zur Festversammlung. Er dankte zunächst für das vertrauensvolle Miteinander, das sich während der letzten Jahre gebildet habe. "Von Beginn an waren wir als Vertreter der Neuapostolischen Kirche in Ihren Vorstandssitzungen als Gäste willkommen, danke dafür", wandte er sich an den Dortmunder ACK-Vorstand.
Schritte aufeinander zu
Er verwies auf die Beteiligung des Kammerchores der Neuapostolischen Kirche Dortmund beim traditionellen Neujahrssingen in St. Petri, das von der ACK Dortmund veranstaltet wird und freute sich, dass pünktlich zu diesem Festakt die Orientierungshilfe "Schritte aufeinander zu" erschienen sei.
Diese von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V. herausgegebene Broschüre enthält einen Text, der von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der ACK und der Neuapostolischen Kirche erarbeitet und sowohl von der Mitgliederversammlung der ACK als auch von der Neuapostolischen Kirche angenommen und zum weiteren Gebrauch empfohlen wurde. Sie soll den weiteren Weg der Neuapostolischen Kirche und der ACK zueinander und zu einer vertieften ökumenischen Zusammenarbeit fördern und begleiten.
Sodann kündigte Ulrich Hedtfeld an, dass die Neuapostolische Kirche in Dortmund in den nächsten Wochen die Gastmitgliedschaft in der ACK Dortmund beantragen werde.
Grußworte und Glückwünsche
Grußworte zum Jubiläum sprachen Erzpriester Constantin Miron (Vorstand der ACK Deutschland), Dr. Burckhard Neumann (Vorsitzender der ACK Nordrhein-Westfalen), Ahmad Aweimer (Sprecher des Rates der Muslime in Dortmund) und Bürgermeisterin Birgit Jörder (Stadt Dortmund). Pfarrer Friedrich Stiller verlas ein Grußwort von Rabbiner Avichai Apel von der Jüdischen Kultusgemeinde in Dortmund.
Alle miteinander lobten die ACK mit ihrem Willen zur Einheit der Christen einerseits und den Dialog zwischen Christen, Juden und Muslimen andererseits. Birgit Jörder dankte der ACK für ihren großen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben der in Dortmund vertretenen 180 Nationalitäten.
Taufgedächtnis und Fürbitten
Als spiritueller Höhepunkt der Festveranstaltung fand ein gemeinsames Taufgedächtnis der verschiedenen christlichen Konfessionen und Traditionen statt. Vertreter der Gemeinden füllten nacheinander Wasser aus einem Krug in eine Taufschale und zitierten Bibelverse aus dem Alten und Neuen Testament, die sich auf die Taufe beziehen.
Mit Fürbitten um die Einheit der Kirche, um Kraft, dem Nächsten und dem Fremden zu helfen, im Gedenken an die Flüchtlinge in unserer Stadt, an die Armen und in ihrer Existenz Bedrohten, an Menschen, die einsam oder deren Beziehungen gescheitert sind, an die Kranken und Pflegebedürftigen und die Verstorbenen endete die Veranstaltung.
Beiträge des Bläserkreises an St. Reinoldi und der Chorgemeinschaft des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund sowie der Chöre der griechisch-orthodoxen und der französischsprachigen Gemeinden in Dortmund sorgten für die musikalischen Akzente der Jubiläumsfeier.
16. November 2015
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Frank Schuldt
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