Hombruch/Hörde/Kirchhörde. Im Gottesdienst am Mittwoch, 8. November 2017, in Hombruch ordinierte Bezirksapostel Rainer Storck einen Priester für die Gemeinde Kirchhörde. Schwerpunkte in seiner Predigt waren Gedanken zur Stillen Zeit und zum Römerbrief des Apostels Paulus.
Außer der Gemeinde Hombruch hatten sich Kirchhörder Gemeindemitglieder zum Gottesdienst eingefunden, die ihren neuen Priester herzlich willkommen hießen. Auch die benachbarte Gemeinde Hörde war zu diesem Gottesdienst eingeladen. Die Folge war ein bis auf den letzten Platz gefülltes Gotteshaus.
Als er seinen Besuch in der Gemeinde Hombruch angekündigt habe, sei er gefragt worden, ob er die anstehende Ordination von Stefan Varlemann als Priester für die Gemeinde Kirchhörde in diesem Gottesdienst vornehmen wolle, so der Bezirksapostel - und er habe gerne zugestimmt.
Dank an den jungen Priester
In seiner Ansprache zur Ordination bedankte der Bezirksapostel sich ausdrücklich bei ihm und seiner Frau für die Bereitschaft, in ihren jungen Lebensjahren gemeinsam die Verantwortung für dieses Amt zu übernehmen. Es gelte ja auch noch, die berufliche und die familiäre Zukunft zu planen. "Ich wünsche euch zu allen drei Lebensbereichen Gottes Segen und ein gutes Gelingen", so der Bezirksapostel. "Und es mag auch noch Zeit sein für euch ganz persönlich", fügte er an.
Dem neuen Priester gab der Bezirksapostel drei Schwerpunkte mit in seinen priesterlichen Amtsauftrag: Er möge ein Vorbild im Gebet sein, zur Versöhnung in Gemeinde und Familie ermuntern und kraftvoll zur Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi beitragen.
Auf die öffentlich gestellte Frage, ob er das Amt annehmen wolle und sich dabei dem Glaubensbekenntnis der Neuapostolischen Kirche verpflichtet fühle, antwortete Stefan Varlemann mit einem überzeugte "Ja". Sodann empfing er in der Ordination Vollmacht, Heiligung und Segnung aus dem Apostelamt durch Handauflegung und Gebet des Bezirksapostels.
Gedanken zur Stillen Zeit
Den Abendgottesdienst hatte der Bezirksapostel mit einer Betrachtung der sprichwörtlichen Novemberstimmung eröffnet. In diesem Monat gebe es Tage, in denen es überhaupt nicht richtig hell würde. Es sei eine trübe und dunkle Zeit, auch spreche man von der Stillen Zeit, einer Zeit der Entschleunigung, der inneren Einkehr und Besinnlichkeit.
Der November sei auch der Monat, in welchem sich die christliche Welt insbesondere dem Gedenken der Toten zuwende. Allerheiligen und Totensonntag in der katholischen beziehungsweise evangelischen Tradition, der Gottesdienst für Entschlafene in der Neuapostolischen Kirche, auch der Volkstrauertag als staatlicher Gedenktag zum Gedenken an die Kriegstoten und an die Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen prägen den November.
"Im Dezember ändert sich das dann", blickte der Bezirksapostel in die kommende Adventszeit. Es würden Kerzen angezündet, die Fenster in den Häusern würden mehr und mehr beleuchtet, Menschen stellten der dunklen Zeit das Licht entgegen. Man warte auf Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu.
Die Verheißung der Wiederkunft Christ - Grund zur Freude
Man könne den November als Metapher auf manche Lebensphasen im menschlichen Dasein betrachten, so führte Bezirksapostel Storck diesen Teil seiner Predigt fort. Nicht immer sei man auf der Sonnenseite des Lebens unterwegs. Dann gelte es, das Pauluswort zu bedenken, das er an die Philipper geschrieben habe: "Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!" Philipper 4.4)
Nun lasse sich aber Freude nicht einfach befehlen, räumte der Bezirksapostel ein. Und auch Paulus habe diesen Appell nicht ohne Weiteres gegeben. Er habe einen ausdrücklichen Grund zur Freude genannt: "Der Herr ist nahe!" Die Erwartung auf den wiederkommenden Gottessohn mag wie ein Licht in der Dunkelheit scheinen und eine innere Stille sowie eine ausgleichende, beruhigende Freude bewirken, so der Wunsch des Bezirksapostels an die versammelte Gemeinde.
Gerechtigkeit aus Glauben
Das dem Gottesdienst zugrunde liegende Bibelwort lautete: "Denn er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre und wusste aufs allergewisseste: Was Gott verheißt, das kann er auch tun." (Römer 4,20.21)
Die Botschaft dieses Gottesdienstes "Glaube und Vertrauen führen zur Rechtfertigung vor Gott" griff die Rechtfertigungslehre des Apostels Paulus auf, die er in seinem Römerbrief ausführlich ausgebreitet hatte. Am Beispiel Abrahams erläuterte Apostel Paulus seinerzeit und in diesem Gottesdienst Bezirksapostel Storck diese grundlegenden Zusammenhänge.
Nicht Abrahams Taten, nicht seine Courage zur Veränderung seines gewohnten Lebensumfeldes, sondern ausschließlich sein Vertrauen aus dem Glauben an seinen Gott gaben ihm diese Rechtfertigung. Das sei ein wichtiger Impuls für das aktuelle Christsein und für die zu erstrebende Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, so der Bezirksapostel, der noch das Psalmwort zitierte: Errette mich durch deine Gerechtigkeit. (Psalm 71, aus 2)