Die neuapostolischen Gemeinden in Eving und Aplerbeck luden am Heiligen Abend zu Andachten ein. In Eving ging es um erfüllte Wünsche, es gab viel Musik und Geschenke für die Kinder. In Aplerbeck stand die Lesung der Weihnachtsgeschichte nach dem Lukasevangelium im Mittelpunkt der Andacht.
Zur Einstimmung auf den Heiligen Abend findet in der neuapostolischen Kirche Dortmund-Eving zu Heiligabend um 15 Uhr jedes Jahr eine Andacht statt. Wie immer war sie geprägt durch viele gemeinsam vorgetragene Lieder. Auch die Kinder beteiligten sich: Die älteren Kinder lasen Fürbitten vor, die jüngeren trugen in den kurzen Pausen dazwischen Kerzen vor den Altar.
Wünsche - eine Frage der Perspektive
Evangelist Frank Kotke, Gemeindevorsteher von Eving, ging in seiner Ansprache auf die Wünsche ein, die jeder für das zu Ende gehende Jahr hatte. Diese seien sehr unterschiedlich: Vom Bestehen des Studiums über das Finden eines neuen Jobs oder Lebenspartners bis hin zu Gesundheit. „Oft können wir uns das, wonach wir uns sehnen, gar nicht mit Geld erfüllen“, führte er aus. Es sei eben nicht so einfach, wie die Werbung es den Menschen einreden wolle.
Mit Jesus ändere sich jedoch die Perspektive, erläuterte er am Beispiel des Simeon im Tempel (vgl. Lukas 2, 22-32). Dieser habe in dem kleinen Kind eine neue Perspektive für sich und sein Leben erkannt. Denn Macht, Stärke, Größe und alle Wundertaten hätten noch niemanden letztendlich gerettet. Auch Israel nicht. „Darum heißt es für uns auch heute, Augen auf, um den Heiland in unserem Leben zu sehen.“ Es gelte zu erkennen, wo und wie die Macht Gottes heute wirkt, vor allem auch, wo jeder einzelne selbst aktiv werden könne. Als Beispiele nannte Evangelist Kotke unter anderem Spenden für Hilfsbedürftige, die Mithilfe, wenn es jemanden im Umfeld, in der Gemeinde nicht gut gehe.
Jesus baut ein ewiges Reich - schon jetzt
Es gelte also, Jesus Christus nicht als den großen Wunderhelden zu sehen, der alle Wünsche erfüllt, sondern als den, der mit der Macht der Liebe das gegenwärtige Reich Gottes baut. „Dann sind und werden vielleicht nicht alle unsere Wünsche so erfüllt, aber wir haben eine andere Perspektive in unserem Leben, einen Trost, der uns trägt, weit über unser Leben hinaus“, schloss der Evinger Gemeindevorsteher seine Ansprache.
Zum Abschluss der Andacht versammelten sich alle Kinder im Mittelgang der Kirche auf dem Boden. Jedes einzelne erhielt ein kleines Geschenk – sicherlich nicht das letzte am Heiligen Abend.
Abendandacht in Aplerbeck
Die Andacht in Aplerbeck findet seit vielen Jahren stets um 21 Uhr statt. In diesem Jahr nutzten 35 Teilnehmer aus verschiedenen Dortmunder christlichen Gemeinden die Andacht für einige besinnliche Momente.
Im Mittelpunkt der Aplerbecker Andacht steht traditionell die abschnittsweise Lesung der Weihnachtsgeschichte nach dem Lukasevangelium. Passend zu den einzelnen Textabschnitten gibt es zwischendurch Vorträge eines kleinen Chors, eines Instrumentaltrios, gemeinsamen Gesang und Sopransolovorträge zu Orgel oder Klavier.
Weihnachten - nicht für den Kopf, aber für das Herz
Die Eröffnung der Andacht geschah durch einen Vortrag des Trios und der Lesung eines Textes von Ludwig Burgdörfer (*1956) mit dem Titel „Auftauen“. Burgdörfer beschreibt in seinem Text die Hoffnung, dass Menschen nicht nur traditionsgemäß, mit „unterkühlten Seelen“ von Weihnachten hören, sondern es fühlen wollen.
Er fordert seine Leser auf, sich für Christus erwärmen zu lassen und aus der Eiszeit der Gefühle herauszukommen: „Auftauen könnten wir von innen heraus, wenn wir ein flammendes Herz für das Kind von Bethlehem bekommen“, so ein Zitat aus seinem Text.
Wir müssen Weihnachten reformieren
In einer weiteren Lesung eines Textes von Susanne Niemeyer (*1972) erfuhren die Zuhörer von dem erklärten Willen Gottes: „Wir müssen Weihnachten reformieren“. Gott begründet seinen Entschluss mit dem verloren gegangenen Glauben der Menschen an das biblische Geschehen. „Sie verstehen nicht, was diese ganze Geschichte mit dem Stall und der Heiligen Nacht soll. Wie auch? Dazu müsse mal Stille sein. Und Zeit. Und Dunkelheit. Aber wer hat das schon?“
Die Autorin versteht mit ihrem Text, die Leser nachdenklich zu machen und auf das Wesentliche zu lenken.
Der erste Teil der Andacht endete mit dem Soproansolo-Vortrag des „Ave Verum“ von Wolfgang Amadeus Mozart, das Eva Heinrich zur Klavierbegleitung von Ulrich Hedtfeld vortrug.
Es begab sich aber zu der Zeit, …
In sechs Leseabschnitte gegliedert folgte danach die Lesung der Weihnachtsgeschichte. Dazu passende musikalische Vorträge wie zum Beispiel „Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe“ von Friedrich Silcher oder „Ich steh an deiner Krippen hier“ von Johann Sebastian Bach unterstrichen die einzelnen Passagen.
Andächtige Stille beim gemeinsamen Musizieren des Weihnachtsliedes „Stille Nacht, heilige Nacht“ und das abschließende "Oh du fröhliche“ beendeten diese Andacht. Zwischendurch erinnerte Ulrich Hedtfeld noch mit der Lesung des Textes „Kennen Sie Herodes?“ von Burgdörfer daran, dass von der Geburt des Kindes an bis heute der Heilswille Gottes angefochten wurde, Gott aber durch nichts aufzuhalten sei, seinen Plan zur Vollendung zu bringen.
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