Dortmund-Kirchhörde. Priester Frank Storck, Leiter der Selbsthilfegruppen "Sucht und Prävention" in der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland, referierte am Donnerstag, 12. April 2018 in der Kirchhörder Kirche über die Arbeit dieser Einrichtung. Bischof Manfred Bruns, Leiter des Referats Seelsorge, hatte zu diesem Infoabend eingeladen.
Die Einladung war an interessierte Seelsorger und Gemeindemitglieder der Bezirke Bochum, Dortmund, Hagen und Herne gegangen. Informationen über die Existenz dieser Einrichtung und ihre Arbeitsweise standen im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Erste Selbsthilfegruppe 2002
Im Jahr 2012 initiierte Bezirksapostel Rainer Storck - damals noch als Apostel - für seinen Arbeitsbereich die Einrichtung einer Projektgruppe zur Hilfe für Suchtkranke. Bereits zehn Jahre zuvor hatte Prieter Frank Storck eine erste Selbsthilfegruppe gegründet. Mittlerweile arbeiten unter dem Namen "Sucht und Prävention" in der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland Selbsthilfgruppen in den Kirchenbezirken Bielefeld, Duisburg, Essen und Niederrhein.
Bischof Manfred Bruns bedankte sich für die bisherige Arbeit in diesen bereits bestehenden vier Selbsthilfegruppen und wünschte sich die Einrichtung weiterer Selbsthilfegruppen in der Gebietskirche Westdeutschland.
Tabuthema Sucht
Oft würde das Thema Suchterkrankung in Gesellschaft und Kirche stigmatisiert und tabuisiert mit der Folge, dass es in der Regel ausgeblendet und ignoriert würde. Aus Unsicherheit vor unangenehmen Reaktionen würde viel zu oft nicht darüber gesprochen. "Hier möchte die Kirche allen Beteiligten Hilfestellungen geben und zur Entstigmatisierung beitragen", so der Bischof.
Frank Storck führte in seinem Referat dazu weiter aus, dass es nicht immer leicht sei, gegenseitiges Verständnis aufzubringen. Das liege in der Natur der Sache, da sich die "Lebenswelten" und die damit verbundenen Empfindungen zwischen Suchterkrankten und nicht erkrankten Menschen gravierend unterscheiden. Dabei sei es irrelevant, ob beispielsweise der Alkoholiker bereits trocken sei oder sich noch in einer akuten Phase befinde.
Aus diesem Grunde sei das oberste Ziel der Selbsthilfegruppen, so Priester Storck, den Süchtigen auf Basis eines wertschätzenden Miteinanders ein nachhaltiges Gefühl der Heimat innerhalb ihrer Kirche und im Idealfall auch innerhalb ihrer Gemeinde zu geben.
Unterstützung für Seelsorger
Neben der Hilfestellung für die örtliche Seelsorge durch den Leitfaden „Seelsorge an Suchtkranken und Suchtgefährdeten“ der Arbeitsgruppe Suchtberatung und Prävention (AG Sucht), der im Jahr 2015 erarbeitet und der Bezirksämter-Versammlung vorgestellt wurde, erfahren die ehrenamtlichen Seelsorger im Bedarfsfall Unterstützung von speziell qualifizierten Fachberatern.
Parallel dazu haben Suchterkrankte und deren Angehörige die Möglichkeit, sich in den bisher vier Selbsthilfegruppen zum Thema Sucht auf Augenhöhe auszutauschen.
Weitere Selbsthilfegruppen für Suchterkrankte und Angehörige geplant
Gerade in der Arbeit innerhalb der Selbsthilfegruppen habe man in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte machen können, so Frank Storck. Nun soll das bewährte Konzept der Selbsthilfegruppen nach und nach auf die gesamte Gebietskirche ausgeweitet werden. Der nächste Schritt ist, in den Regionen Bochum, Dortmund, Hagen und Herne eine derartige Selbsthilfegruppe zu etablieren.
"Ein Glückstag für alle Betroffenen in Dortmund und Umgebung" resümierte Priester Frank Storck, die Veranstaltung in Kirchhörde und stellte den rund 20 Interessierten die beiden zukünftigen Gruppenleiter Torsten Rüger und Heinz Augustin vor.
Wunsch der Enttabuisierung innerhalb der Kirchengemeinden
Bei den anschließenden Fragen und Antworten wurde deutlich, dass alle Anwesenden den Wunsch hatten, mit dem Thema "Suchterkrankung" offener und selbstverständlicher umzugehen.
Dabei wurde die Bitte geäußert, dass sich die Kirche noch mehr dem Thema öffnet und dass das Thema innerhalb der Gemeinden und unter den Gemeindemitgliedern nicht ignoriert oder tabuisiert wird. Für alle Teilnehmer war wichtig, dass suchterkrankte Gemeindemitglieder und deren Angehörige das gleiche Recht haben, in wertschätzender Art und Weise und im von Nächstenliebe geprägten Miteinander behandelt zu werden, wie alle anderen auch.
Das erste Treffen der Selbsthilfegruppe Dortmund
Datum: 24.05.2018
Uhrzeit: 19:30 Uhr
Treffpunkt:
Neuapostolische Kirche Dortmund-Kirchhörde
Kirchhörder Str. 217
44229 Dortmund
Es ist geplant, dass weitere Treffen der Selbsthilfegruppe immer am vierten Donnerstag eines Monats in der Kirchhörder Kirche stattfinden.
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