Lünen. Die Gemeinde Lünen feierte am Sonntag, 6. Mai 2018, einen besonderen Festgottesdienst. Bezirksapostel Rainer Storck besuchte die Gemeinde aus Anlass der Silberhochzeit des Dortmunder Bezirksvorstehers Bezirksältester Stefan Pöschel und seiner Frau Siegrun.
Neben der Gemeinde Lünen, in welcher die Familie des Bezirksältesten zu Hause ist und in der er über einige Jahre als Gemeindevorsteher wirkte, waren zu dem Gottesdienst auch Bezirksvorsteher und Stellvertreter aus dem Arbeitsbereich des für den Bezirk Dortmund zuständigen Apostels Wilhelm Hoyer (Apostelbereich Nordwest) sowie die Vorsteher des Bezirks Dortmund eingeladen.
Freude, Fröhlichkeit und Kraft
In seiner Ansprache vor der Spendung des Segens zur silbernen Hochzeit für Siegrun und Stefan Pöschel würdigte der Bezirksapostel ihre freudige Ausstrahlung, mit der sie in ihre Umgebung hineinwirkten. So seien sie Vorbilder in der Gemeinde, mit denen man gerne die Gemeinschaft teile.
Für ihre gemeinsame Zukunft gab er ihnen ein Wort aus dem Buch des Propheten Habakuk mit auf den Weg: "Aber ich will mich freuen des Herrn und fröhlich sein in Gott, meinem Heil. Denn der Herr ist meine Kraft." (Habakuk 3,18 und aus 19) "Freude, Fröhlichkeit und Kraft, diese drei Eigenschaften mögen euch auf eurem weiteren gemeinsamem Weg begleiten", wünschte der Bezirksapostel dem Silberpaar. Dann bat er die beiden, ihre rechten Hände zusammenzulegen, legte seine Hand darauf und segnete sie zur Fortsetzung ihres Ehebundes.
Die Bergpredigt - erstes öffentlichen Auftreten Jesu
Die Predigt in diesem Gottesdienst beschäftigte sich mit der Bitte aus dem Vaterunser, wie sie nach Matthäus 6,10 überliefert ist: "Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden." Der Bezirksapostel stelle zunächst den großen Zusammenhang dar, in welchem Jesus das Gebet und darin diesen Satz gelehrt hatte.
Jesus habe bei seinem ersten öffentlichen Auftreten die Grundsätze seiner Lehre dargestellt und in der Bergpredigt wichtige Aspekte der mosaischen Tradition aufgenommen und neue Sichtweisen aufgezeigt. "Ihr habt gehört, was gesagt ist", so beginnen viele Abschnitte der Predigt Jesu und dann folgt seine neue Sicht: "Ich aber sage euch!"
Über das Vergelten, das Fasten, die Feindesliebe und den Richtgeist beispielsweise nenne Jeus in seiner Predigt neue Bewertungen. Und mittendrin ein Abschnitt über das Beten, in welchem Jesus das Vaterunser lehrt, beginnend mit den Worten "Darum sollt ihr also beten." "Auch hier nennt Jesus neue Aspekte des Betens, wie sie so der jüdischen Praxis nicht entsprachen“, so Bezirksapostel Storck.
Das Vaterunser
Der Bezirksapostel erläuterte, dass zur damaligen Gebetspraxis der frommen Juden öffentlich gesprochene Gebete gezählt haben, je länger umso besser und wirkungsvoller. Jesus fordere hingegen auf, zu intensivem Gebet "ins Kämmerlein" zu gehen und bei Gebeten in Synagogen oder bei öffentlichen Anläassen nicht viele Worte zu machen, damit das Gebet nicht zu einem Plappern verkomme.
Das Vaterunser beginne mit der Anrede Gottes, gefolgt von der Anbetung und damit der Heiligung - das Bewusstwerden, dass Gott zwar Vater ist und wir Menschen ihm doch nicht auf Augenhöhe begegnen können. Sodann folge gleich die erste Bitte, so der Bezirksapostel weiter, die er als Bibelwort für diesen Gottesdienst vorgelesen habe: "Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden."
Wie im Himmel so auf Erden
Warum es denn "wie im Himmel so auf Erden" hieße, war die zentrale Frage in diesem Gottesdienst. Warum nicht anders herum "wie auf Erden so im Himmel" oder gar nur "Dein Wille geschehe", stellte der Bezirksapostel die Frage.
Die Antwort: Im Himmel seien der Wille des dreieinigen Gottes und seine Tat eins. Es gebe keinen Unterschied zwischen seinem Willen und seiner Tat. „Gott spricht ein Wort und die Tat folgt uneingeschränkt“, lenkte er den Blick auf den Schöpfungsbericht.
Den Willen Gottes tun
Diese Bitte solle also auffordern, Gottes Willen auf dieser Erde zur Tat zu verhelfen. „Wir wollen Gottes Willen tun und Gott nicht unseren Willen aufzwingen“, mahnte der Bezirksapostel. Das erfordere allerdings, nach Gottes Willen zu fragen und ihn zu kennen.
Gottes Wille sei, dass allen Menschen geholfen werde, nannte er als ein Beispiel für Gottes Willen. Unsere Aufgabe sei, diesen seinen Willen zu verwirklichen und die frohe Botschaft allen zugänglich zu machen.
Halleluja, schöner Morgen
Als Lied für den Gottesdienstbeginn hatte Bezirksapostel Storck Nummer 105 aus dem Neuapostolischen Gesangbuch ausgewählt, das den Sonntag als einen aus allen anderen Wochentagen herausragenden Tag beschreibt: "Halleluja! Schöner Morgen, schöner als man denken mag!"
Zum Ende des Gottesdienstes sang die gesamte Gemeinde einen Glückwunsch für das Silberpaar, anschließend gratulierten die Familie, die geladenen Bezirksämter, Vorsteher, Freunde und Gemeinde.