Dortmund. Seit zehn Wochen finden in den Gemeinden wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie keine Gottesdienste mehr statt. Und doch bleibt Seelsorge nicht auf der Strecke. Kreative Ideen sorgen per Post, Telefon oder mithilfe von digitalen Medien für reichhaltige Begegnungen ohne Berührung.
Die Aufrufe in den ersten Videogottesdiensten „Wir wollen hingehen, helfen, unterstützen“ und „Erhebe deine Hände – zum Gebet und in der tätigen Liebe für den Nächsten“ haben auch in Gemeinden im Bezirk Dortmund eine Fülle von Aktivitäten ausgelöst, wie Beispiele aus einigen Gemeinden belegen.
Aktionen rund um die Osterzeit
Aufmerksamkeit verdienen die Aktionen rund um die Passionszeit. Palmsonntag, Karfreitag und die Feiertage zu Ostern konnten in diesem Jahr nicht in gewohnter Weise gebührend begangen werden. Hier waren besonders die Kinder betroffen, die diese Feste in der Vorsonntags- und Sonntagsschule Jahr für Jahr zu anschaulichen Unterrichten nutzen, – und von wem sollten sie die beliebten Süßigkeiten empfangen?
Das war keine Frage für die Lehrkräfte, die per Post oder einem in den Gemeinden organisierten Bringdienst „ihre Kinder“ versorgten. So haben sich beispielsweise in der Gemeinde Hörde die drei Vorsonntagsschullehrerinnen mit Ostergrüßen an alle Kinder auf den Weg gemacht. Sie legten große Briefumschläge mit Bastelbögen, Süßigkeiten und einem Brief an die Kinder in die häuslichen Postkästen. In Lünen, so berichtet der Lüner Gemeindevorsteher, Evangelist Jörg Lohrmann, haben sie zu Ostern 138 Briefe mit Ostergrüßen und beigefügten Schoko-Eiern versendet.
Kindermalaktion und gesungener Ostergruß
Und in Marten organisierten die Lehrkräfte eine Kindermalaktion zum Osterfest. Die Kinder malten Bilder zu je einem vorgegebenen Wort. 22 Kunstwerke entstanden auf diese Weise. Schließlich prangte der aus den einzelnen Bildern zusammengefügte Ostergruß am Eingangsportal der Martener Kirche: „Und bis wir uns wiedersehn, halte Gott dich fest in seiner Hand. Frohe Ostern wünschen die Kinder aus Marten, Bleibt zu Hause!“
Mit einem gesungenen Ostergruß überraschte Eva Heinrich aus der Gemeinde Hörde ihre Glaubensgeschwister. Zu einer Klavierbegleitung hatte sie zuhause den bekannten Bonhoeffer-Text „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, gesungen und die Video-Datei über den Gemeinde-Verteiler versendet.
Begegnungen am Bildschirm und per Telefon
Mittlerweile schon zu einer vielfach genutzten Praxis sind Begegnungen virtueller Art geworden. So gibt es Videokonferenzen zu Ämterversammlungen auf Bezirks- und vielerorts auf Gemeindeebene ebenso wie Chaträume für Religions- beziehungsweise Konfirmandenunterrichte.
In vielen Gemeinden finden wöchentlich Gemeindeandachten statt, zu denen interessierte Gemeindemitglieder eingeladen sind. Die Teilnahme ist sowohl via Video-Stream als auch per Telefonübertragung möglich.
Online-Treffen für Kinder
Ein Online-Treffen für Kinder und deren Eltern hatte die Gemeinde Marten am Sonntag, 26. April 2020, nach dem Videogottesdienst veranstaltet. „Die Freude über das virtuelle Wiedersehen am Bildschirm war sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern sehr groß“, schreibt Björn Hillebrand als Redakteur des Martener Internetauftritts in seinem Bericht über diese Aktion.
Bianca von Oppenkowski, eine der Sonntagsschullehrerinnen in Marten, las eine Geschichte vor, die den Kindern erklärt, dass sie so sind, wie Gott sie gewollt hat: „Du bist Gottes Volltreffer!“ (aus dem Buch „Lasst uns Gott feiern“ von Edith Rokitta). Das Online-Treffen endete mit einem Video: Der Martener Kinderchor bei einem seiner Vorträge.
Seelsorgebriefe der Vorsteher
„Die Gemeinde lebt!“ heißt es in einer Mitteilung auf der Webseite der Gemeinde Lünen. Und das gilt nicht nur für Lünen: Telefonische Kontakte der Gemeindemitglieder untereinander, Informations- und Seelsorgebriefe der Gemeindeleitungen an ihre Glaubensgeschwister – zumeist in wöchentlichem Turnus – belegen eindrucksvoll, dass das kirchliche Leben dem Virus standhält.
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