Dortmund. Eine große Trauergemeinde verabschiedete sich am Mittwoch, 23. September 2020, von Evangelist i.R. Harry Schakies. Im Alter von 91 Jahren war er am 14. September 2020 verstorben. Die Trauerfeier zur anschließenden Beisetzung fand in der großen Trauerhalle des Hauptfriedhofs in Dortmund statt.
Der langjährige Vorsteher der Gemeinde Dortmund-Eving zählte zuletzt mit seiner Frau Else zur Gemeinde Dortmund-Wambel. Priester Sven Wortmann, der Wambeler Gemeindevorsteher, hielt die Trauerpredigt und führte die Beisetzung durch.
Treue und Gottergebenheit
Zwei Bibelworte prägten die Trauerfeier. Das erste diente zur Grundlage für die Predigt und beschreibt die Sicht Gottes auf das Leben des Heimgegangenen: „Du aber bist mir gefolgt in der Lehre, im Leben, im Streben, im Glauben, in der Langmut, in der Liebe, in der Geduld.“ (2. Timotheus 3,10)
Das zweite Bibelwort zeigte die Gottergebenheit von Harry Schakies auf, wie er sie in seinem ganzen Leben und auch im Hinblick auf seine Zukunft bei Gott verinnerlichte: „Siehe, Gott ist mein Heil, ich bin sicher und fürchte mich nicht; denn Gott ist meine Stärke und mein Psalm und ist mein Heil.“ (Jesaja 12, 2) Die Aufforderung „Siehe“ aus dem Jesajawort solle sich auch als ein Trost an die Hinterbliebenen richten, so Priester Wortmann, und den Blick auf das Wiedersehen lenken.
Ein Nachfolger Christi
„Er war ein Nachfolger Christi und viele Menschen merkten es ihm auch an: Er folgte dem Herrn!“ beschrieb Priester Wortmann das Wesen des Heimgegangenen. In der Lehre unerschütterlich, wohl sanftmütig und demütig aber mit klarem Bekenntnis, im Leben auf das Evangelium ausgerichtet, im Streben stets zielorientiert.
Seine Nachfolge im Glauben habe er weder in guten Tagen noch wenn es galt, ein Kreuz zu tragen, vernachlässigt, nie habe er das Vertrauen und die Zuversicht auf Gott verloren. Langmut habe er bewiesen, indem er sich nicht von Fehlern und Schwächen Anderer beirren ließ. „Für jeden hatte er noch ein gutes Wort – ohne alles schön zu reden“, beschrieb der Gemeindevorsteher die geradlinige, aber liebevolle Art des Mannes, der bis zuletzt Seelsorger blieb. Und in seinen Krankheitstagen habe Harry Schakies ein hohes Maß an Geduld bewiesen.
„Wir haben unseren Glaubensbruder als einen bescheidenen Menschen in unserem Kreis geschätzt. Er war kein Mann der lauten, wohl aber der direkten Töne. Wir erinnern uns gern an diesen hilfsbereiten, aufrichtigen, selbstlosen Menschen. Seine herzliche Zugewandtheit zu Gott und dem Nächsten sowie seine Liebe zu seiner Familie hat uns allen immer wohlgetan“, fasste Priester Wortmann seinen Nachruf zusammen.
Von Ostpreußen nach Dortmund
Harry Schakies ist 1928 in ein neuapostolisches Elternhaus hineingeboren worden. 1920 hatte die Familie Schakies noch in Ostpreußen, nahe der Grenze zu Litauen, Kunde von der Lehre der Apostel erhalten.
Nach ereignisreichen Jahren kam die Familie über Berlin nach Dortmund, wo Harry seine spätere Frau Else kennenlernte, mit der er 1953 die Ehe einging. Im Jahr 2013 spendete Apostel Wilhelm Hoyer den beiden Eheleuten den Segen zur diamantenen Hochzeit, fünf Jahre später erhielten sie aus der Hand von Bezirksältester Stefan Pöschel den Segen zur eisernen Hochzeit.
42 Jahre Amtsträger der Kirche
Seinen ersten Amtsauftrag als Unterdiakon erhielt Harry Schakies bereits zwei Jahre vor der Eheschließung als 23-jähriger für die Gemeinde Dortmund-Nord. Ab 1955 diente er in dieser Gemeinde als Priester. Während dieser Zeit in der Gemeinde Dortmund-Nord war er Mitglied des Männer-Doppelquartetts unter der Leitung von Georg Becker, der als Komponist der Lieder „Betende Hände“ und „Werde stille“ in die Geschichte der Neuapostolischen Kirche in Dortmund eingegangen ist.
In einem Lebenslauf von Harry Schakies ist unter anderem zu lesen, dass er die Mitgliedschaft in diesem Chor seiner sonoren Bassstimme und der Freude am einfach-soliden Liedgut der Kirche verdanke. "Fugen von Bach waren nicht sein Fall", fügte der Schreiber schmunzelnd an.
Gemeindevorsteher seit 1964
Im Jahr 1964 empfing Harry Schakies das Evangelistenamt und von Oktober 1967 bis zu seinem Ruhestand im Oktober 1993 leitete er die Gemeinde Dortmund-Eving als Gemeindevorsteher. Ab dem Jahr 2010 besuchte er mit seiner Frau Else die Gottesdienste in Dortmund-Wambel, bis er dazu die Kräfte nicht mehr aufbringen konnte.
Viele Wegbegleiter
Bezirksapostel i.R. Armin Brinkmann, Apostel i.R. Wilhelm Hoyer und viele weitere Wegbegleiter des Heimgegangenen aus dem Kreis der Vorsteher zu seiner Zeit hatten sich zum letzten Geleit in die Trauergemeinde eingereiht.
Evangelist Harry Schakies (3. v. l.) Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts
28. September 2020
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Bildarchiv
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