Dortmund-Marten. An drei aufeinanderfolgenden Sonntagen im August feierte die Gemeinde Marten das Sakrament der Heiligen Wassertaufe. Am Sonntag, 28. August 2022, vollzog Evangelist Jörg von Oppenkowski die Taufe an Simon Bohrisch.
Nach dem einleitenden Vortrag des Lieds „Die Spur der Hoffnung sehen“ durch den Kinderchor begrüßte Evangelist von Oppenkowski den Täufling und seine Eltern am Altar. Als Einstieg in seine Ansprache nahm er Bezug auf das zu Gottesdienstbeginn vorgetragene Chorlied „Ich hab dich je und je geliebt“. In diesem Zusammenhang erinnerte der Evangelist an das Gespräch mit den Eltern des Täuflings im Vorfeld der Taufe, in dem eben dieser Liedtext thematisiert worden sei: „Wenn wir als Menschen ein Kind bereits vor seiner Geburt lieben können, kann Gott es erst recht“, so der Evangelist.
Ein Klassiker unter den Taufsprüchen
„Ich möchte Simon das vielleicht klassischste aller Bibelworte zu Kindstaufen widmen“, wandte sich Evangelist von Oppenkowski an die Eltern und las aus Markus 10,14 vor: „Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes.“ Diese Aussage Jesu sei eine der wenigen biblisch erwähnten Begebenheiten, die sowohl im Markusevangelium als auch in den Evangelien nach Matthäus und Lukas in annähernd identischer Weise berichtet würden. „Die Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas berichten übereinstimmend, dass Kinder zu Jesus gebracht wurden, damit er diese anrührte. Es ist anzunehmen, dass Eltern ihre Kinder zum Gottessohn brachten, um sie segnen zu lassen“, erläuterte der Evangelist. Die Jünger schienen zu befürchten, Jesus könne sich bedrängt fühlen und hätten deshalb versucht, die Kinder fern zu halten. Jesus aber habe die Jünger mit der erwähnten Aussage korrigiert.
Bitte um Gottes Segen
„Heute steht ihr mit eurem Kind vor dem Altar Gottes und bittet um den göttlichen Segen in der Taufe eures Sohnes“, zog Evangelist von Oppenkowski den Vergleich mit der zuvor erwähnten biblischen Begebenheit.
„Auch euer Wunsch ist es, dass Simon vom Herrn angerührt und gesegnet wird. Durch die Heilige Wassertaufe wird aus der Kraft des Opfers Christi die Erbsünde, das grundsätzliche Getrenntsein des Menschen von Gott, von eurem Kind abgewaschen." Ferner verheiße Gott mit der Heiligen Wassertaufe seine dauerhafte Begleitung. „Die gute Entscheidung, euer Kind taufen zu lassen, hat also für Simons Zukunft tiefgreifende Auswirkungen.“
Das Bibelwort als Segenszuspruch und Aufforderung
„Lasst die Kinder zu mir kommen“ sei nicht ausschließlich eine Segenszusage Jesu, sondern gleichzeitig Wunsch und Aufforderung Jesu sowohl an die Eltern als auch an die Gemeinde, die Kinder dauerhaft zu Jesus kommen zu lassen. Dieser Aufforderung Jesu könne man gerecht werden, indem man Kindern häufig ermögliche, die Gottesdienste zu besuchen. „Zeigt eurem Kind, dass in der Gemeinde Menschen sind, die helfen möchten. Zeigt ihm, dass es in der Gemeinde Seelsorger gibt, mit denen man sprechen kann. Zeigt ihm, dass Kirche und Gemeinde wie ein zweites Zuhause sein kann“, so die Bitte des Evangelisten an die Eltern des Täuflings. Ferner riet er ihnen, mit ihrem Kind zu beten, ihm die Bedeutung des Heiligen Abendmahls nahezubringen und ihm ebenso die Zukunftshoffnung der Christen, die verheißene Wiederkunft Jesu Christi zu vermitteln.
„…wehret ihnen nicht"
Die Aussage Jesu „…wehret ihnen nicht“ sei ein ebenso deutlicher Hinweis. Er könne in der Hinsicht verstanden werden, dem Seelenheil der Kinder niemals im Weg zu stehen. Diese Gefahr bestünde beispielweise, wenn man ihnen den Gottesdienstbesuch vorenthalten, menschliche Unzulänglichkeiten von Seelsorgern oder Gemeindemitgliedern besonders herausstellen oder Unversöhnlichkeit vorleben würde. Der Gemeinde gelte in diesem Zusammenhang ebenso, Lautäußerungen kleiner Kinder im Gottesdienst mit Nachsicht zu ertragen.
Wunsch und Taufe
„Ich wünsche euch, dass Jesus Christus Simon in jedem Gottesdienst berührt und segnet!“, schloss Evangelist von Oppenkowski die Ansprache zur Taufe.
Nach der Aussonderung des Wassers zur Heiligen Wassertaufe vollzog er die Handlung und taufte Simon mit Wasser und in dem Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.