Dortmund. Süchtigen und ihren Angehörigen in der Neuapostolischen Kirche gebührt eine vorurteilsfreie Begegnung. Sie haben Platz in den Gemeinden und gehören wie alle dazu. So ist es geboten, in der Rubrik Seelsorge auf dieser Webseite auch diesem Thema Raum einzuräumen.
Die Gruppe der Süchtigen umfasst alle Menschen, die persönlich und direkt mit der Suchtproblematik zu tun haben. Die Abstinenz der Betroffenen spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Ein Ziel dieser Gemeinschaft ist die Entstigmatisierung der Sucht in den Gemeinden und im Umgang mit sich selbst. Daraus soll sich, unter den gegebenen Besonderheiten, ein vorbehaltloses Miteinander entwickeln.
Tabuthema Sucht
Bereits im Mai 2018 hatte sich die Fachgruppe Suchtkrankenhilfe in der Kirche der Gemeinde Dortmund-Kirchhörde vorgestellt, Fachgruppenleiter Priester Frank Storck (mittlerweile ist er im kirchlichen Ruhestand) gab erläuternde Hinweise. Eingeladen hatte Bischof Mafred Bruns - Leiter der AG Suchtberatung und Prävention - der für die Seelsorge an dieser Gruppe von Glaubensgeschwistern verantwortlich ist.
Der Bischof erläuterte in seinen Begrüßungsworten, dass das Thema Suchterkrankung oft in Gesellschaft und Kirche stigmatisiert und tabuisiert würde mit der Folge, dass es in der Regel ausgeblendet und ignoriert wird. Aus Unsicherheit vor unangenehmen Reaktionen würde viel zu oft nicht darüber gesprochen. "Hier möchte die Kirche allen Beteiligten Hilfestellungen geben und zur Entstigmatisierung beitragen", so Bischof Bruns.
Frank Storck führte in seinem Referat dazu weiter aus, dass es nicht immer leicht sei, gegenseitiges Verständnis aufzubringen. Das liege in der Natur der Sache, da sich die "Lebenswelten" und die damit verbundenen Empfindungen zwischen Suchterkrankten und nicht erkrankten Menschen gravierend unterscheiden. Dabei sei es irrelevant, ob beispielsweise der Alkoholiker bereits trocken sei oder sich noch in einer akuten Phase befinde.
Aus diesem Grunde sei das oberste Ziel der Selbsthilfegruppen, so Priester Storck, den Süchtigen auf Basis eines wertschätzenden Miteinanders ein nachhaltiges Gefühl der Heimat innerhalb ihrer Kirche und im Idealfall auch innerhalb ihrer Gemeinde zu geben.
Interview mit Frank Storck
Im September 2020 gab Priester i.R. Farnk Storck in der Gemenide Herford (Bezirk Herford) ein Interview zum Thema "Offener Umgang mit dem Thema „Sucht“ - oder noch ein Tabuthema?" ,das Aufschluss über die Arbeit und den Anspruch der Suchthilfe innerhalb der Kirche gibt.
Über diesen Link ist das Interview abrufbar.
20. Oktober 2020
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Bildarchiv
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