Scharnhorst. Das Geschehen um die Witwe, die ihr Scherflein in den Gotteskasten legte, stand im Mittelpunkt der Predigt. Apostel Zisowski spendete zudem drei Kindern das Sakrament der Heiligen Versiegelung.
Der Gottesdienst mit Apostel Thorsten Zisowski am Mittwochabend, dem 28. Juni 2023 galt der Gemeinde Scharnhorst und den Familien der Kinder, die an diesem Abend das Sakrament der Heiligen Versiegelung empfangen sollten.
Außerdem waren die im Ruhestand befindlichen Gemeindevorsteher des Kirchenbezirks Dortmund mit ihren Frauen sowie die Witwen schon verstorbener Vorsteher zu diesem Gottesdienst eingeladen.
Gott ist da
Der erste Impuls des Apostels galt der erneuten Vergewisserung der Gegenwart Gottes im Leben der Gläubigen. Nicht nur gute Tage, nicht nur Erfolge habe das Leben parat. Bisweilen ließe sich auch die Frage stellen: „Lieber Gott, was tust du da eigentlich gerade jetzt?“ „Sei dir bewusst, dass Gott immer an deiner Seite ist,“ ermunterte der Apostel die Gemeinde.
Dreizehn Opferstöcke
Als Grundlage für die Predigt diente der Abschnitt aus dem Lukas-Evangelium unter der Überschrift: „Das Scherflein der Witwe.“ „Und er sprach: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr als sie alle eingelegt. Denn diese alle haben etwas von ihrem Überfluss zu den Gaben eingelegt; sie aber hat von ihrer Armut alles eingelegt, was sie zum Leben hatte (Lukas 21,3.4).“
Apostel Zisowski erläuterte zunächst die historischen Zusammenhänge und die damaligen Gepflogenheiten des Einbringens von Opfern am Tempel in Jerusalem.
Im inneren Tempelbereich, noch außerhalb des Tempels, standen dreizehn Opferstöcke. Die ersten zwölf hatten eine feste Zweckbestimmung, der dreizehnte war für ganz persönliche Gaben bestimmt. Priester standen dort und fragten die Geber, wofür die Gaben bestimmt sein sollten.
Besonders hohe Spendenbeträge wurden dann sogar ausgerufen – ganz laut mit Namen des Spenders.
Die arme Witwe
Jesus saß diesem dreizehnten Opferstock gegenüber und sah zu, wie das Volk Geld einlegte. „Und viele Reiche legten viel ein“, schreibt Markus in seinem Evangelium über diese Begebenheit (Markus 12, aus 41). Jesus sah aber auch, dass die arme Witwe ¬– er erkannte ihren Stand an ihrer Kleidung – zwei Scherflein einlegte und sie diese zur Erhaltung des Tempels verwendet wissen wollte.
„An ihrem Beispiel erklärte Jesus seinen Jüngern, dass nicht die Menge der eingebrachten Gaben, sondern die innere Haltung beim Opfern wichtig ist“, so brachte Apostel Zisowski das Geschehen in die aktuelle Glaubenspraxis. Das wesentliche Merkmal des Opfers der Witwe sei ihre wahre Liebe zum Tempel gewesen.
Außerdem habe Jesus den Juden – seine Jünger waren ja auch alle in jüdischer Tradition unterwegs – klar gemacht, dass Reichtum, Wohlergehen oder Gesundheit nicht Ausdruck göttlichen Segens seien und Armut nicht Ausdruck eines gestörten Verhältnisses zu Gott.
Zentrale Fragen
Die Frage, die das Beispiel der armen Witwe allen persönlich stelle, laute: „Wie ist dein Verhältnis zu Gott? Liebst du das Haus Gottes, liebst du sein Werk?“
Die Witwe habe nicht von dem abgegeben, was sie übrighatte, was sie hätte entbehren können. Und ganz konkret stellt Apostel Zisowski die Frage: „Gehst du nur zum Gottesdienst, wenn du gerade Zeit dazu hast?“ Die Hingabe aus Liebe zur Förderung der Vollendung der Kirche, zum Gemeinwohl in der Gemeinde, die Hinwendung zum Nächsten nach dem Doppelgebot der Liebe, möge das Potenzial sein, mit dem alle ihren Beitrag leisten.
„Wir sind Kirche“, fasste Evangelist Eberle in seiner Co-Predigt die Ermunterung des Apostels zusammen: „Lasst uns auch unter Umständen bereits verstaubte Gaben einbringen zur Erbauung und Vollendung seiner Kirche.
Sakramentsfeiern
Bevor der Gottesdienst mit Gebet und trinitarischem Schlusssegen endete, feierte die Gemeinde mit dem Apostel das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Drei Kinder empfingen durch Handauflegung und Gebet des Apostels die Gabe Heiligen Geistes. Und anschließend waren alle eingeladen, im Sakrament des Heiligen Abendmahls Tischgemeinschaft mit Jesus Christus zu pflegen.
27. Juli 2023
Text:
Günter Lohsträter
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