Dortmund. Vor eineinhalb Jahren wurden erstmals Überlegungen zur Neustrukturierung der Gemeindelandschaft im Bezirk Dortmund-West bekanntgemacht (wir berichteten). Jetzt erfolgte mit letzten Gottesdiensten in Dortmund-Kirchlinde (18. November 2012) und Dortmund-Kley (25. November 2012) der erste Schritt in diesem Prozess.
In beiden Gemeinden hatte Bischof Roland Eckhardt diese Gottesdienste durchgeführt und anschließend die Gotteshäuser profaniert.
Letzter Gottesdienst in Kirchlinde
In Kirchlinde waren zu diesem Gottesdienst am Sonntag, 18. November 2012, knapp 180 Teilnehmer versammelt. Die große Anzahl der Gottesdienstbesucher kam zustande, weil die Gemeindemitglieder aus Dortmund-Marten, der zukünftigen Heimat der Kirchlinder Gemeinde, zu diesem Gottesdienst eingeladen waren.
Außer dem Bischof kamen im Gottesdienst der Gemeindevorsteher Dietmar Zwara, der vor längerer Zeit für Kirchlinde beauftragte Kirchhörder Priester Michael Neubauer und der Bezirksvorsteher des Bezirkes Dortmund-West, Bezirksältester Hans-Jürgen Weigl, zu Wort.
Blick in die Chronik
Alle Predigtbeiträge bezogen sich auf die besondere Situation in Kirchlinde. Bischof Eckhardt erinnerte mit einigen Hinweisen auf die Gemeindechronik an das Gründungsdatum am 16. April 1961. Vor gut einem Jahr habe die Gemeinde ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert (wir berichteten). Seit dem 21. April 1970 sei die Gemeinde in diesem Gotteshaus zuhause.
Das Bibelwort zur Einweihung der Kirchlinder Kirche im Jahr 1970 "Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!" (Philipper 4,5) korrspondiere zu dem Bibelwort für diesen Sonntag, so der Bischof: "Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben." (2. Korinther 4, aus 6).
Gaben in die neue Gemeinde einbringen
Beide Bibelstellen beschrieben die Ausstrahlung einer aktiven Gemeinde, so der Bischof. Güte sei wie ein Licht, das froh mache und erleuchte. Die Strahlkraft der Gemeinde Kirchlinde sei nun mit diesem Tage nicht zu Ende, sondern jeder einzelne Christ könne in seiner neuen Gemeinde weiterhin Güte und Licht hervorbringen.
Dietmar Zwara erklärte seinen Glaubensgeschwistern am Bild eines mit vielen Lichtern geschmückten Weihnachtsbaumes, dass die Vielfalt und die Gemeinschaft ein helles Leuchten hervorbringe, das ein Einzelner nicht leisten könne. Er machte Mut, dass alle in der neuen Gemeinde ihre Gaben einbringen und somit Güte und Licht aus Christs weithin erstrahlen könnten.
Christus ist und bleibt in der Mitte
Michael Neubauer wies darauf hin, dass nicht ein Gebäude eine Gemeinde wesentlich präge, sondern was alle mit Gott zusammen erlebt hätten. Und das bliebe und ginge mit in die neue Gemeinde.
Bezirksältester Hans-Jürgen Weigl erinnerte sich an die Zeit, als er selbst vor etwa 20 Jahren als Gemeindevorsteher für Kirchlinde beauftragt wurde.
Ein Hinweis auf eine Begebenheit nach Markus 9 sei ihm im Hinblick auf die Fusion sehr bedeutsam geworden, so der Bezirksvorsteher. Drei Jünger Jesu hätten auf dem Berg der Verklärung mit Jesus Christus höchste Seligkeit erlebt und bei Petrus sei der Wunsch aufgekommen, dort Hütten zu bauen.
Der Wunsch, an diesem Ort zu verbleiben und die Zeit sozusagen festhalten zu wollen, sei damals nicht erfüllt worden, so wie das hier in Kirchlinde nun auch nicht möglich sei. "Aber eines war seinerzeit sichergestellt und ist auch in heute ganz sicher: Christus ist und bleibt weiterhin mitten unter euch!", rief er den Kirchlindern zu.
Dank und neue Beauftragungen
Nach einem herzlichen Dank des Bischofs für das geleistete Engagement im Laufe von gut 50 Jahren Gemeindeleben in Kirchlinde, nach einem Dank auch für die Zustimmung der Gemeinde zur Gemeindezusammenlegung beauftragte er die Kirchlinder Amtsträger für ihre zukünftigen Arbeitsbereiche.
Priester Dietmar Zwara soll künftig in der Gemeinde Süd-West unterstützend tätig sein und Priester Michael Neubauer geht zurück in die Gemeinde Kirchhörde. Alle weiteren Amtsträger werden ihre Tätigkeit in Dortmund-Marten fortsetzen.
Profanierung
Es folgte die Profanierung des Kirchengebäudes, so dass es in Zukunft anderen Zwecken dienen kann. Schlusspunkte in diesem denkwürdigen Gottesdienst setzten der Kirchlinder gemischte Chor und der Kinderchor.
Als letzten offiziellen Akt in diesem nunmehr profanierten Haus trugen die Amtsträger die Bibel, die Abendmahlskelche und die Opferkästen aus dem Kirchenraum. Zum Abschluss gab es noch ein Beisammensein und somit Zeit für die erweiterte Gemeinde Marten in Gesprächen den Prozess des Zusammenwachsens voranzutreiben.
Letzter Gottesdienst in Kley
Eine Woche später, am 25. November 2012, fand der letzte Gottesdienst in Dortmund-Kley statt. Bischof Eckhardt predigte in diesem Gottesdienst zu Psalm 37,7: "Sei stille dem Herrn und warte auf ihn." Dieser Sonntag war in der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen als Gemeindesonntag der besonderen Situation der "Stillen Zeit" gewidmet.
Bischof Eckhardt nahm mit seinen Glaubensgeschwistern einen dankbaren Rückblick auf die Geschichte der Gemeinde Kley, aber ebenso auch ein mutigen Ausblick auf die Zukunft der Gemeindemitglieder in ihren neuen Standorten. Die Amtsträger beauftragte er für die jeweilig neuen Wirkunsbereiche und profanierte das Kirchengebäude.
Ab 1970 eigene Kirche in Kley
Erste Gottesdienste gab es in den Dortmunder Vororten Kley bezeihungsweise Oespel ab 1950. Die Gemeindegründung Dortmund-Kley datiert auf den 24. März 1966. 81 Mitglieder zählten zu diesem Zeitpunkt zur Gemeinde, so berichtet die Chronik Sie setzten sich zusammen aus Mitgliedern der Gemeinden Lütgendortmund (64), Marten (10), Eichlinghofen (5) und Bövinghausen (2).
Ab dem 28. Juni 1970 fanden die Gottesdienste im eigenen Kirchengebäude statt, das vom damaligen Bezirksapostel Emil Schiwy eingeweiht wurde. Das Bibelwort zur Einweihung lautete: "So macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid." (Philipper 2,2).
Neue Heimat in Nachbargemeinden
In Zukunft werden die Kleyer Gemeindemitglieder wieder in den Gemeinden aufgenommen, aus denen sie vor knapp 50 Jahren nach Kley gekommen waren.
Laut einem Brief von Apostel Wilhlem Hoyer, der vor einiger Zeit in den Gemeinden des Bezirks vorgelesen wurde, soll im gesamten Bezirk noch in diesem Jahr 2012 kommuniziert werden, wie die zukünftige Gemeindelandschaft im Bezirk Dortmund-West aussehen soll. So soll offenbar eine noch länger dauernde Unsicherheit in den Gemeinden vermieden werden.
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