Dortmund-Marten. Familie, Freunde, Wegbegleiter und Mitglieder der Gemeinde Marten versammelten sich am Samstag, 26. November 2022 zur Trauerfeier für Emil Diebel. Am 15. November 2022 war der langjährige Martener Vorsteher im Alter von 93 Jahren verstorben.
Mehr als 30 Jahre wirkte Emil Diebel als Gemeindevorsteher in Marten. Weitere fast 30 Jahre erlebte er in "seiner Gemeinde Marten" den Ruhestand. Bezirksevangelist Artur Krause führte die Trauerfeier durch. Dabei würdigte er seine jahrzehntelange ehrenamtliche Mitarbeit in der Neuapostolischen Kirche als Seelsorger und auch seine Verbundenheit zum Bergbau..
„Ich bin die Auferstehung und das Leben“
„Wenn wir uns von einem Menschen verabschieden, löst es Traurigkeit in uns aus, weil wir uns bewusst werden, dass wir uns mit diesem Menschen nicht mehr wie bisher unterhalten oder berühren können, nicht mehr miteinander essen oder trinken können, nicht mehr Zeit miteinander verbringen können“, so Bezirksevangelist Krause in der Trauerpredigt.
„Wir sind heute in einer Kirche versammelt und werden hier von Gott auf unseren Glauben angesprochen“, so der Bezirksevangelist weiter. Dies beinhalte auch den Glauben an das Versprechen Jesu Christi: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“ (Joh.11,25.26). Diesen Glauben habe auch der Verstorbene in sich getragen. „Christus ist auferstanden und wir können somit auch auf unsere Auferstehung und auf ein Wiedersehen im Reich Gottes hoffen.“
Von Breitenbach nach Dortmund
Emil Diebel sei im hessischen Breitenbach aufgewachsen. Hier sei er im Fußballverein aktiv gewesen, ebenso im Akkordeonspiel bei Feiern und Tanzveranstaltungen, berichtete Bezirksevangelist Krause aus der Biografie des Verstorbenen. In Breitenbach habe er auch seine Ehefrau Marga kennenglernt, mit der er beinahe 64 Jahre verheiratet gewesen sei. Als Heranwachsender der sogenannten Kriegsgeneration habe er erlebt, was es bedeute, auf einen Winter zuzugehen, wenn die Versorgungslage nicht gesichert sei. Ebenso habe er in der Nachkriegszeit Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche erfahren. Diese hätten Emil Diebel und seine Gattin schließlich in die Ruhrgebietsstadt Dortmund geführt, in der der Bergbau ein vielversprechender Arbeitsplatz gewesen sei.
Von ganzem Herzen: Familie und Beruf
„Alles, was Emil Diebel in seinem Leben getan hat, hat er mit ganzem Herzen getan. Die Familie hatte für Emil Diebel immer einen hohen Stellenwert“, so der Bezirksevangelist weiter. „Er war sowohl in der Familie als auch im Beruf zielstrebig, konsequent und zuverlässig.“
Durch das Zusammenleben mit Familienmitgliedern aus mittlerweile vier Generationen habe er sich durch das Hinzukommen neuer Ansichten der jüngeren Generation auch weiterentwickelt. „Es war ihm wichtig, der Familie einen schönen Tag zu wünschen, den Enkeln und Urenkeln immer wieder etwas Schönes geben zu können“, berichtete Bezirksevangelist Krause aus Erzählungen der Angehörigen.
Auch der Bergbau und die dort unabdingbare Verlässlichkeit der „Kumpel“ habe ihn über zwei Generationen geprägt. „Vor Kohle“ hätten sich die Bergleute absolut aufeinander verlassen müssen. Dies habe auch Emil Diebel gewusst und umgesetzt. In seiner beruflichen Tätigkeit habe er häufig mehr getan als verlangt worden sei. Diese Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft seien typische Eigenschaften Emil Diebels gewesen. So sei er als Mitarbeiter und Vorgesetzter sehr geschätzt worden.
Von ganzem Herzen: Dienst für Gott
Die Gemeinde Marten war über sechs Jahrzehnte das geistliche Zuhause Emil Diebels und seiner Familie. Hier empfing er 1955 seinen ersten Amtsauftrag als Unterdiakon, ab 1959 diente er als Priester und mit seiner Beauftragung als Martener Gemeindevorsteher im Jahr 1963 wurde er in das Hirtenamt ordiniert und war seit dem bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1995 als Gemeindeleiter in Marten tätig.
„Emil Diebel hat auch in der Kirche häufig mehr Zeit eingesetzt als erwartet wurde. Er hat alles gegeben und wohl auch eine Menge gefordert“, beschrieb der Bezirksevangelist den Verstorbenen als einen zuverlässigen und ebenso konsequenten Gemeindeleiter und Seelsorger, dessen Grundhaltung durch das Bibelwort aus Josua 24,15 geprägt gewesen sei: „Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.“
Weitere Wortbeiträge und Nachrufe kamen von Evangelist i.R. Hans-Jürgen Diebel, einem Sohn des Verstorbenen, und Manfred Konieczny, langjähriger beruflicher Weggefährte Emil Diebels.
Ein am Klavier begleiteter Chor aus Enkeln und Urenkeln des Heimgegangenen sowie ein Bläserquartett mit traditionellem Bergmann-Bezug gestalteten die Trauerfeier musikalisch mit.