Dortmund-Aplerbeck. Das zentrale Thema zum Auftakt der Veranstaltungsreihe der Aplerbecker Kirchengemeinden „Kirchenmusik ökumenisch“ war der Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“.
Gut dreißig Interessierte hatten sich dazu am Freitag vor dem ersten Advent, dem 26. November 2021 in die Neuapostolischen Kirche Dortmund-Aplerbeck aufgemacht.
Ulrich Hedtfeld an der Orgel und Frank Soete mit der Klarinette gestalteten das musikalische Programm, das schon intensiv in die Adventszeit hineinleuchtete.
Gerald Rockenfelder, Aplerbecker Gemeindevorsteher, eröffnete und moderierte die gut halbstündige Veranstaltung, die er mit Gebet und Segen beendete.
Philipp Nicolai, Pastor und Dichter
Der in der gesamten Christenheit seit Jahrhunderten bekannte Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ bildete den Schwerpunkt des ersten Teils der Vesper.
Nach der Einführung in den Abend durch Ulrich Hedtfeld mit zwei Vorträgen aus dem Schaffen des französischen Organisten und Komponisten Léon Boëllmann (1862-1897) beschrieb Gerald Rockenfelder die Historie des Chorals „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ und widmete seinem weithin bekannten Dichter und Komponisten, Philipp Nicolai (1556-1608) einige Bemerkungen.
Die Entstehung dieses Kirchenlieds hänge eng zusammen mit der tragischen Zeit der Pest im 16. Jahrhundert, so blendete Gerald Rockenfelder in die Lebenszeit von Phillipp Nicolai zurück.
Hoffnung in der Zeit der Pest
Als 40-Jähriger übernahm der lutherische Pastor eine Pfarrstelle im benachbarten Unna, wo ein Jahr später die Pest ausbrach. In diesen Monaten und Jahren voller Not und Elend beschäftigte sich der Pastor und Seelsorger mit der Hoffnung der Christen, wie sie in den Propheten, in den Evangelien und in der Apokalypse beschrieben waren. Das Ergebnis war sein vielbeachtetes Werk „Freudenspiegel des ewigen Lebens“, das 1599 erschien. In diesem Buch veröffentlichte er zum ersten Mal seine beiden berühmten Kirchenlieder „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ und „Wachet auf, ruft uns die Stimme“.
Aufruf zum wachsamen Christentum
Das sei ein Aufruf zur Wachsamkeit, die Ankunft und die Wiederkunft Christi nicht aus dem Fokus zu verlieren. Jesus nicht nur alle Jahre wieder als das Kindlein, den Heiland zu erwarten, sondern auch als Bräutigam, sei die aktuelle Adventsbotschaft. Ein zeitgemäßer Weckruf, wie Gerald Rockenfelder die Botschaft des Jahrhunderte alten Kirchenlieds in die aktuelle Zeit transportierte.
Choralvorspiel, Choralvorspiel, Choral, Choralvorspiel
Ulrich Hedtfeld präsentierte zwei verschiedene Vorspiele des Kirchenlieds: Zunächst von Johann Gottfried Walter (1684-1748), anschließend eines von Johann Christian Heinrich Rinck (1770-1846). Es folgten eine Choralbearbeitung von Max Reger (1873-1917) und schließlich die Choralbearbeitung und das voran gesetzte Choralvorspiel von Johann Sebastien Bach (1685-1750). Den Cantus firmus beim Choralvorspiel trug Frank Soete mit der Klarinette vor.
Zwei Hirtenmusiken
Der zweite Teil der Orgelvesper begann mit der Pastorale von Domenico Zipoli (1688-1726), eine zur Adventszeit oft gespielte Musik. Domenico Zipoli war ein italienischer Jesuit und wurde vor allem als Barockkomponist und Organist bekannt.
Die zweite Hirtenmusik, die auch diesen Titel trägt, musizierten Orgel und Klarinette gemeinsam. Komponist dieses zeitgenössischen Werks war Richard Fricke (1877-1957).
Macht hoch die Tür
Noch einmal folgte Orgelmusik von Johann Sebastian Bach: Choralvorspiel und Choral „Es ist das Heil uns kommen her“.
Der musikalische Reigen endete mit dem Adventslied: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“. Ulrich Hedtfeld an der Orgel und Frank Soete mit der Klarinette trugen den Choral und eine Choralvariation von Gerhard Schroth (*1930) vor.
Ein gelungener Auftakt zur Aplerbecker ökumenischen Kirchenmusik zum Advent 2021, so zumindest gab der reiche Applaus des Publikums seine Dankbarkeit und Begeisterung zum Ausdruck.
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