Aplerbeck. Der Gottesdienst mit Apostel Zisowski am Sonntag, 6. März 2022 in Aplerbeck hatte es in sich: Es war der erste Gottesdienst für Entschlafene des Jahres 2022, es fand die Feier des Sakraments der Heiligen Versiegelung statt und der Apostel verabschiedete drei bewährte Diakone in den Ruhestand. Ein weiterer Schwerpunkt war das Bitten um Frieden in Europa und weltweit.
Als Grundlage für die Predigt in diesem Gottesdienst diente ein Text aus dem Johannesevangelium: "Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden (Johannes 10,16)."
Hirtenliebe ist grenzenlos
Nach dem gemeinsam gesungenen oder gelesenen Eingangslied "Weil ich Jesu Schäflein bin (Gesangbuch 269)", dem Verlesen des genannten Bibelworts und dem anschließenden Klaviervortrag von "Neunundneunzig Schafe lagen schon (Chorliedersammlung 369)" zitierte Apostel Thorsten Zisowski den ersten Vers aus dem 23. Psalm: "Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln."
Mit diesem eindrucksvollen Beginn sei dann schon die Linie des Gottesdienstes klar, so der Apostel: "Hirtenliebe, die das Verlorene sucht!" Diese Liebe des Gottessohnes gehe aber auch denen nach, die ihn noch gar nicht gefunden hätten, die noch in der Gottesferne lebten.
Alle, die durch die trinitarisch gespendete Taufe bereits Teil der Kirche Christi seien, sind im Bild des Bibelwortes Schafe in diesem Stall. Hirtenliebe kümmere sich sowohl um solche, die die Gemeinschaft der Getauften aus welchen Gründen auch immer verlassen hätten und wolle auch jene herzuführen, die noch keine Gemeinschaft mit ihm haben oder noch nie hatten.
Damit sei auch die Dimension der Liebe des Gottessohns deutlich, die sich nicht allein auf die Lebenden beschränke, sondern auch in die Bereiche der Entschlafenen hineinwirke.
Stimme hören und erkennen
Bezirksevangelist Eberhard Dodt, der Dortmunder Bezirksvorsteher, ging in seinem Predigtbeitrag auf das Hören der Stimme des guten Hirten ein. Dem Hören folge das Erkennen der Stimme, dann müsse man ihr Glauben schenken und schließlich in die Nachfolge eintreten. So komme man in ein Leben mit vollem Genüge.
Bei allem Besitz von Gütern, Gesundheit und vielen weiteren Annehmlichkeiten des Lebens komme das volle Genüge wohl erst dann zustande, wenn man geliebt wird, setzte der Bezirksevangelist die Wertigkeiten. So rufe Christus allen im Diesseits und im Jenseits zu: "Ich bin der gute Hirte, ich habe dich lieb, ich lasse mein Leben für meine Schafe."
Schließlich appellierte er an die Gemeinde, dieses Heilsangebot allen von ganzem Herzen zu gönnen. "Gönnen ist mehr als Mitempfinden", brachte er es auf den Punkt. Das beschreibe das Wesen von Christsein.
Heilige Versiegelung und Heiliges Abendmahl
Vor der Feier das Heiligen Abendmahls spendete Apostel Zisowski zwei Kleinkindern im Sakrament der Heiligen Versiegelung Gabe Heiligen Geistes durch Handauflegung und Gebet. In seiner Ansprache an die Eltern ermunterte er sie, diese Gabe zu pflegen, damit sie sich entwickeln und das Wesen ihrer Kinder bestimmen könnte. Nach dem von den Eltern mit ihrem "Ja" bekundeten Versprechen vollzog der Apostel die Sakramentshandlung im Namen Gottes, des Vaters des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Ruhestand für drei Diakone
Auf fast 120 Jahre ehrenamtlichen Dienstes in der Neuapostolischen Kirche können die drei Diakone Frank Soete (69), Jürgen Salewski (66) und Reinhold Schwarz (60) zurückblicken. Mit herzlichem Dank für ihren getreulichen Einsatz in verschiedenen Gemeinden entließ sie Apostel Zisowski in den wohlverdienten Ruhestand.
Frank Soete empfing sein Amt im diakonischen Dienst als Unterdiakon im Jahr 1977 für die damalige Gemeinde Dortmund-Nord durch Bezirksapostel Emil Schiwy. Im Jahr 1991 ordinierte ihn Apostel Hermann Magney zum Diakon. Nach dem Gemeindewechsel nach Dortmund-Aplerbeck im Jahr 1999 bestätigte Apostel Klaus Dieter König den Amtsaufttrag für die neue Gemeinde noch in demselben Jahr. Über 20 Jahre war Diakon Soete als Chorleiter in Aplerbeck tätig.
Jürgen Salewski wurde im Jahr 1984 für Aplerbeck-Nord als Unterdiakon ordiniert und war ab 1995 als Diakon tätig. Beide Ordintionen nahm Apostel Reinhold Skielka vor. Ab 2015 zählte er zur Gemeinde Aplerbeck-Mitte. Apostel Wilhelm Hoyer bestätigte seinerzeit den Amtsauftrag für diese Gemeinde. Jürgen Salewski war während seiner Amtstätigkeit als Konfirmandenlehrer und Jugendbeauftragter tätig und ist seit 2002 MDV-Beauftragter. Zurzeit und über seinen Ruhestand als Diakon hínaus betreut er das Sekretariat des Bezirksvorstehers. Diese Tätigkeit übt er seit 2018 aus.
Reinhold Schwarz geht etwas vorzeitig in den Ruhestand. Im Jahr 1987 empfing er durch Apostel Reinhold Skielka das Unterdiakonenamt. Dreizehn Jahre später ordinierte ihn Apostel Klaus Dieter König zum Diakon. Dreißig Jahre diente er in diesen Ämtern in der Gemeinde Dortmund-Wickede, bis er im Zuge der Gemeindeschließung in Dortmund-Wickede in die Gemeinde Aplerbeck wechselte. Bereits ab 2017 war er aus gesundheitlichen Gründen beurlaubt. Jetzt geht er aus eben diesen Gründen sechzigjährig in den Ruhestand.
Segen für die Zeit des Ruhestands
Apostel Zisowski würdigte den ehrenamtlichen Einsatz der drei Diakone und dankte auch ihren Familien für die Unterstützung, ohne die solch eine lange und intensive Zeit des Dienens nicht möglich sei. Er bedauerte, dass er seine drei Mitarbeiter nicht so gut persönlich kenne. Erst seit knapp drei Jahren sei er als Apostel für diesen Bereich zuständig, so dass noch nicht so viele Begegnungen hätten stattfinden können.
Gerne zitiere er daher aus den Notizen, wie der Aplerbecker Vorsteher, Evangelist Gerald Rockenfelder, die drei Diakone kurz und prägnant charakterisiert habe: Diakon Soete: Humorvoll und immer einen richtigen Spruch auf den Lippen, Diakon Salewski: Umsichtig und gewissenhaft, Diakon Schwarz: Ein ruhender Pol und völlig loyal. Mit einem Segensgebet für die kommende Zeit im Ruhestand beendete der Apostel diese Amtshandlung.
8. März 2022
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter