Holzwickede. Fast 85 Jahre waren seit der Geburt von Herbert Heucks am 24. Mai 1927 vergangen, als er am Mittwoch, 25. April 2012, entschlief. Bezirksältester Ulrich Hedtfeld widmete ihm in der Trauerfeier am Donnerstag, 3. Mai 2012, in der Holzwickeder Kirche das Bibelwort aus dem Buch des Propheten Daniel: "Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich." (Daniel 12, 2.3)
Über 40 Jahre lang diente Herbert Haucks in Dortmund-Aplerbeck, Dortmund-Sölde und Holzwickede als Amtsträger der Kirche, in allen drei genannten Gemeinden auch als verantwortlicher Gemeindeleiter. Knapp zehn Jahre war er verantwortlicher Beauftragter für die Senioren in den Dortmunder Bezirken.
Erster Amtsauftrag 1951
Die Holzwickeder Kirche fasste kaum all die aktuellen und ehemaligen Gemeindemitglieder sowie die vielen Weggefährten, die sich aufgemacht hatten, ihm die letzte Ehre zu erweisen. Über 16 Jahre hatte Hirte Herbert Heucks - in diesem Amt diente er seit 1966 - in Holzwickede als Gemeindevorsteher gewirkt , bis er am 17. März 1993 fast 66-jährig in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde.
Seinen ersten Amtsauftrag erhielt er als Mittzwanziger am 20. Dezember 1951 für die Gemeinde Dortmund-Aplerbeck als Unterdiakon. Drei Jahre später - am 25 Dezember 1954 - wurde er mit dem Diakonenamt betraut und am 23. Dezember 1956 ordinierte ihn Apostel Walter Schmidt zum Priester für die Gemeinde Aplerbeck.
Fast 30 Jahre Gemeindeleitung
Von 1964 war er für kurze Zeit als Vorsteher in der Gemeinde Dortmund-Sölde tätig, bevor er am 6. Februar 1966 zum Hirten ordniert wurde und als Vorsteher für die Gemeinde Dortmund-Aplerbeck beauftragt wurde. In dieser Aufgabe arbeitete er bis zum 23. Januar 1977 und übernahm ab diesem Tag bis zu seinem Ruhestand die Gemeindeleitung in Holzwickede.
Durch seine zwischenzeitliche berufliche Tätigkeit bei der Verwaltung der Westfalenhallen Dortmund GmbH in leitender Position trug er über viele Jahre die Verantwortung für die Panung und Ausrichtung der Dortmunder Jugendtage.
Kompetenter Seelsorger für alle Altersgruppen
Sowohl als Seelsorger als auch bei allen weiteren Aufgaben, die er in und für die Kirche wahrnahm, zeichnete ihn sein kommunikatives Geschick und seine herzerfrischende Fröhlichkeit aus. Genauso, wie er als Seelsorger ein offenes Ohr für die Befindlichkeiten der jungen Generation hatte - über viele Jahre war er als Jugendleiter tatig und prägte eine ganze Jugendgeneration - widmete er sich späterhin den Senioren.
Fast zehn Jahre leitete er die regionalen und überregionalen Seniorenzusammenkünfte. Das hieß für ihn Programmgestaltung und Moderation gleichmaßen. Immer war er auch noch im Ruhestand Seelsorger.
Ein aufrechter Gottesmann
Apostel Wilhelm Hoyer würdigte den Verstorbenen in einer Grußnote als eine aufrechten Gottesmann, der einen festen Standpunkt hatte ohne unbeweglich zu sein.
Bezirksältester Ulrich Hedtfeld und Evangelist Günter Lohsträter - beide erlebten Herbert Heucks bereits als Jugendliche in Dortmund-Aplerbeck - beschrieben ihn in der Trauerpredigt mit dem Hinweis auf das ihm gewidmete Danielwort als einen Lehrer, der immer auf der Höhe seiner Zeit war, sich aber nie vom Zeitgeist vereinnahmen ließ.
Er lehrte ein frohes Evangelium
Ihm verdankten sie einen frohen und angstfreien Zugang zum Evangelium Jesu Christi und eine Erziehung hin zu einem eigenverantwortlichen Christsein, so der Extrakt der Predigten.
Ulrich Hedtfeld bemerkte, dass sich zum Schmerz der Trauer beim Abschieb von einem geliebten Ehemann, Vater, Seelsorger doch auch eine stille Dankbarkeit einstelle; zum einen für die gemeinsam erlebte Zeit, zum andern für die Erlösung aus einem in der letzten Zeit sehr belastendem Gesundheitszustand.
Eine große Gemeinde verabschiedete sich von einem herausragenden Seelsorger.
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