Dortmund. Zur Vorbereitung auf den Gottesdienst für Entschlafene am Sonntag, 6. November 2016, hatte der Kammerchor der Neuapostolischen Kirche in Dortmund zu einer Musikalischen Andacht in die Große Trauerhalle des Hauptfriedhofes Dortmund für Freitag, den 4. November 2016, eingeladen. Gut 90 Zuhörer hatten sich eingefunden.
Bereits eine Woche zuvor hatte die Gemeinde Dortmund-Marten zu einem vorbereitenden Vortrag mit Bezirksapostel i. R. Armin Brinkmann im Rahmen ihres Angebotes für Senioren eingeladen. In der ersten Novemberwoche gab es am Donnerstag, Freitag und Samstag in Gemeinden der Dortmunder Bezirke weitere Veranstaltungen.
Zu Konzerten, Andachten und Informationen waren Gemeindemitglieder und interessierte Freunde und Nachbarn im christlichen Umfeld eingeladen. Die Gemeinde Dortmund -Wambel berichtete von einer Aktion jugendlicher Gemeindemitglieder vor dem Gottesdienst für Entschlafene am Sonntag, den 6. November 2016.
Andacht in der Großen Trauerhalle
Der Kammerchor unter der Leitung von Bezirksältester Ulrich Hedtfeld eröffnete die Reihe seiner Vorträge mit der gesungenen Botschaft "Meinen Frieden gebe ich euch" , der Aufforderung "Wirf dein Anliegen auf den Herrn" und ermunterte die Zuhörer zu innerer Ruhe mit dem Choral "Meine Seele ist stille zu Gott" in Vertonungen von L. Tillenius, Felix Mendelssohn Bartholdy und Hermann Ober. Der erste Teil der Andacht endete mit der Psalmvertonung von "Ich hebe meine Augen auf" von Friedhelm Deis.
Mit zwei Lesungen von Texten von Ludwig Burgdörfer erhielt die Folge der Liedvorträge, teils mit Klavierbegleitung, einen nachdenklich machenden Akzent, Dadurch wurde die feierliche Stimmung in der dezent beleuchteten Trauerhalle unterstützt. Der erste Text beschäftigte sich unter dem Titel "Trauer ist Liebe" mit der Sensibilität von Trauern. Der Trauer gebühre das höchste Maß an Achtung, Diskretion und Wertschätzung, so Burgdörfer in seinem Text. Der Trauernde habe "einen Anspruch auf allerhöchste Rücksicht und Vorsicht und Umsicht und Nachsicht", so eine weitere Passage des sehr dichten Prosatextes.
"Auf den Tod eines Kindes"
Der Chor antwortete auf die Lesung mit drei Chorälen von Johann Sebastian Bach, bevor Ulrich Hedtfeld auf das Gedicht von Ludwig Uhland hinwies, das an der Frontwand der Trauerhalle zu lesen ist: "Du kamst, du gingst mit leiser Spur, ein flücht'ger Gast im Erdenland. Wohin, woher? Wir wissen nur: Aus Gottes Hand in Gottes Hand." "Auf den Tod eines Kindes" sei die Überschrift, die Uhland über diese Verse gesetzt habe, wusste Ulrich Hedtfeld zu berichten. Er habe dieses Gedicht geschrieben als ein Trostwort an seine Schwester, die den frühen Tod ihres Kindes zu betrauern hatte.
In die andachtsvolle Stille dieses Momentes stimmte der Kammerchor mit einer Vertonung des Uhland-Gedichtes von Gerhard Schroth ein. Es war zunächst ein sanfter dreistimmiger Frauenchorsatz zu hören. Bei der Wiederholung des Textes erklang der vierstimmige gemischte Chor ebenso einfühlsam.
Das Vaterunser, zum Beatmen geeignet
Aus Anlass des Vortrags von "Tebje Pojom" (Wir singen dir) des russischen Komponisten Dimitri Bortnjanski, weithin bekannt durch seine Komposition des Liedes "Ich bete an die Macht der Liebe", erinnerte der Chorleiter an die Tausende russischer Soldaten, die auf dem Dortmunder Hauptfriedhof ihre letzte Ruhe gefunden hätten. Nach zwei weiteren Chorvorträge folgte noch eine Lesung des Burgdörfer-Textes "Beten und Atmen", in dem der Autor beschreibt, dass manche Gebete so formuliert seien, dass man mit ihnen einatmen und ausatmen könne. "Und das Vaterunser, habe ich erfahren, das ist regelrecht zum Beatmen geeignet", schreibt er in diesem kurzen Text.
Sinniger Weise folgten im Programm der Andacht jetzt drei Vertonungen dieses zentralen Gebetes: Das "Vater unser" von Christian H. Rinck, "The Lord's Prayer" von Peter Tschaikowski und "Notre Pere" von Maurice Durufle. Die Vorträge endeten nach einem eindrucksstarken Gebet mit dem Votrag des Textes von Gerhard Tersteegen in einer Vertonung von Johann Sebastian Bach. Die letzte Strophe dieses Liedes "Nun sich der Tag geneiget" weist auf die Vergänglichkeit des Lebens hin, das aber nicht ziellos endet: "Ein Tag der sagt dem andern, mein Leben sei ein Wandern zur großen Ewigkeit. O Ewigkeit, so schöne, mein Herz an dich gewöhne, mein Heim ist nicht in dieser Zeit."
Fortsetzung folgt
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