Kirchhörde. Am Sonntag, 12. September 2021, feierte die Gemeinde Kirchhörde ein weiteres Mal Konfirmation. Den Segen zu ihrer Konfirmation erhielten in diesem Gottesdienst Céleste aus der Gemeinde Kirchhörde und Jonas aus der Gemeinde Hörde.
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Konfirmation im letzten Jahr nicht stattfinden und wurde nun nachgeholt. Als Grundlage für den Gottesdienst las Bezirksevangelist Artur Krause das Bibelwort vor, das in allen diesjährigen Konfirmationsgottesdiensten verwendet wurde. „Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.“ (2. Thessalonicher 3,3)
Religiosität ist ein Menschenrecht
Bezirksevangelist Krause machte gleich zu Beginn der Predigt deutlich, dass der Eindruck, Konfirmation sei außerhalb ihrer kirchlichen Bedeutung nichts Besonderes, nur auf den ersten Blick richtig sei. Das wolle er aber insbesondere in der heutigen Zeit bewusst machen und verwies dazu auf die Menschenrechtskonvention. Dort sei im Artikel 9 verankert, dass es dem Menschen zustehe, frei und unabhängig seine Gedanken, sein Gewissen und auch seine Religiosität zu entwickeln.
Religiosität sei also ein Menschenrecht und gehöre zur Würde des Menschen. Um den Bogen zu Frankreich – der Heimat von Célestes Mutter – zu schlagen, nannte er die Parole „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ (französisch Liberté, Égalité, Fraternité) – den Wahlspruch der heutigen Französischen Republik – und ergänzte: „Jesus steht für diese Werte.“
„Bitte nehmt euer Leben in eure Hand!“
Der Bezirksevangelist forderte Céleste und Jonas in diesem Gottesdienst auf: „Bitte nehmt euer Leben in eure Hand!“ Das sei die Verantwortung, die sie jetzt übernähmen. „Ihr könnt alles gestalten: Familie, Freunde, Gesellschaft.“ Er ermunterte die beiden Jugendlichen: „Sagt ganz bewusst: Ja ich will mein Leben gestalten. Und bedenkt dabei: Der Herr wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.“
Jesus Christus ist ein "toller Typ"
Bezirksevangelist Krause bezog sich im Verlauf des Gottesdienstes auf Gottes Gesetze und Gebote. Er sagte, dass wir Menschen uns gegen Gottes Gebote und Gesetze nicht wehren könnten, so zum Beispiel gegen das Gesetzt der Gravitation. Er wünschte den beiden Jugendlichen, dass sie sich genauso wenig gegen das Gebot der Nächstenliebe wehren sollten. Gott sei ein Beziehungsgott, und eine gute Beziehung zu Gott funktioniere nicht ohne eine gute Beziehung zum Nächsten. Dabei ermunterte er sie mit dem Versprechen Gottes: „Ich bin der, der immer für euch da sein wird.“
Im Weiteren ging Artur Krause darauf ein, dass das Böse auch da sei, und zwar oft im eigenen Herzen. Als Beispiel nannte er, wenn man auf eigenes Recht poche, ohne die Bedürfnisse des Nächsten zu berücksichtigen. „Gottes Gesetze und Gebote helfen uns dabei, das Böse zu besiegen und glücklich und zufrieden durch das Leben zu kommen“. Jesus Christus sei da ein gutes Vorbild, eine Orientierung. „Jesus ist ein toller Typ.“ schloss der Bezirksevangelist die Predigt.
„We are not alone, God is with us“
In seinem Predigtbeitrag ging der Vorsteher der Gemeinde Kirchhörde, Stephan Varlemann, darauf ein, dass die Konfirmation den Beginn einer Orientierungsphase im Glauben markiere. Dabei gab er den Rat, die eigene Persönlichkeit, Talente und Gaben in den göttlichen Kontext zu stellen. So könne jeder auf seine Art zu göttlichen Persönlichkeiten werden.
Anschließend trug ein kleiner gemischter Chor aus den beiden Gemeinden Kirchhörde und Hörde das Lied „We are not alone, God is with us“ vor.
Wir warten auf euch
Abschließend richtete Bezirksevangelist Krause noch einmal den Appell an die beiden Jugendlichen: „Wir warten auf euch, ihr sollt mitgestalten und euch einmischen. Sucht Orientierung und entscheidet euch für Jesus, für das Gute. Bitte nehmt euer Leben in eure Hand.“
Vor der Spendung des Segens zur Konfirmation lasen Eltern und Familienangehörige Fürbitten für Céleste und Jonas vor.