Dortmund-Wambel. Eiserne Hochzeit feierten Hildegard und Waldemar Schiewek im Kreis ihrer Familie, von Freunden und der Gemeinde am Sonntag, dem 26. September in Dortmund-Wambel. Bischof Bruns spendete den beiden Jubilaren den Segen zu diesem Anlass.
Einen Sonntag vor dem diesjährigen Erntedanktag beschäftigte sich Bischof Manfred Bruns in der Predigt mit Ausführungen zum Opfer im Alten und Neuen Testament und leitete daraus Beweggründe für die aktuelle Praxis des Opferns ab.
Sonne, Gemeinde, Glockengeläut und Geist Gottes
Seine erster Gedanke widmete er dem an diesem Sonntagmorgen herrlichen Sonnenschein, der gute Stimmung fördere und auch im Herbst noch erwärme. Die versammelte Gemeinde strahle gleichsam dieses wärmende Licht aus. Letztlich machte der Bischof auf das von draußen ertönende Glockengeläut aufmerksam, das eine besondere Sonntagsstimmung hervorbringe.
Der zweite Gedanke galt dem Chorvortrag des Lieds zu Beginn des Gottesdienstes „Herr schenk mir deinen Geist.“ Das sei eine Bitte, die nach wie vor aktuell ist. Es sei eine große Gnade, dass auch heute noch durch das gesendete Apostolat Gabe Heiligen Geistes gespendet werde. Es komme nicht darauf an, ob da nun gerade der Lieblingsprediger am Altar stünde oder auch nicht. Wichtig sei, dass Heiliger Geist wirke und das gesprochene Wort, die Predigt, inspiriere.
Segen zur eisernen Hochzeit
Nach dem ersten Teil des Gottesdienstes, in dem Bischof Manfred Bruns und Bezirksevangelist Eberhardt Dodt – der Dortmunder Bezirksvorsteher – zum Thema Opfer predigten, wendete sich der Bischof an das Jubelpaar Hildegard und Hirte i.R. Waldemar Schiewek. Zunächst richtete er den beiden Jubilaren Grüße von Apostel Thorsten Zisowski aus, der zugesagt hatte, ihnen den Segen zu diesem besonderen Ereignis zu spenden, aber krankheitshalber verhindert war.
Mit hoher Wertschätzung über das Leben beider Eheleute, das sie mit Hingabe und Opfer –passend zum Thema des Gottesdienstes – einander und der Gemeinde Wambel gewidmet haben, sprach der Bischof ihnen herzlichen Dank aus. „Eure Treue zu Gott, zur Gemeinde, zu euren Freunden, zur Familie und zueinander ist vorbildlich“.
Opfern als Lebensinhalt
Nicht immer habe das Leben Sonnenseiten gehabt, es sei auch durch Anfechtungen und über Hindernisse gegangen. Der Segen Gottes habe sie aber stets begleitet.
30 Jahre diente Waldemar Schiewek als Gemeindevorsteher in Wambel, seine Frau stets an seiner Seite. „Das Opfern war euer Leben,“ hatte Bezirksevangelist Dodt, der als Priester seinen Vorsteher Schiewek in Wambel lange Zeit unterstütz hatte und später sein Nachfolger in der Gemeindeleitung wurde, in seinem Predigtbeitrag die Haltung der beiden auf den Punkt gebracht.
Zum Segen, den der Bischof den beiden spendete, gab er ihnen ein Psalmwort mit auf den künftigen Weg: „“Er (Gott) gedenkt ewiglich an seinen Bund, an das Wort, das er verheißen hat für tausend Geschlechter.“ (Psalm 105,8) Der Segen Gottes sei nicht kurzatmig und auch nicht allein auf das diesseitige Leben beschränkt. Er gelte von Ewigkeit zu Ewigkeit und für alle künftigen Generationen.
Opfern im alten und im neuen Bund
Als Bibelwort zur Predigt an diesem Sonntag diente ein Text aus dem Bericht in der Genesis über das Opfer von Kain und Abel. „Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der Herr sah gnädig an Abel und sein Opfer.“ (Genesis 4.4)
„Es ist der erste Bericht in der Heiligen Schrift über ein Opfer, das Menschen Gott übergaben“, so Bischof Bruns. Deutlich werde, dass Gott zunächst Abel ansah und dann das Opfer, es komme also auf die Einstellung, die innere Haltung an, mit der man Gott opfere.
Das Alte Testament berichte sehr ausführlich vom Opferdienst der Israeliten. Motivation seien Anbetung, Dankbarkeit, der Wunsch der Versöhnung und Gemeinschaft mit Gott gewesen. Das sei schon eine andere Qualität von Opfer gewesen, als die Opfergaben der um das jüdischen Volk lebenden Kulturen, in denen es meistens darum ging, die Götter zu besänftigen und sich selbst vor Strafen zu schützen.
Im Neuen Testament sei durch Jesus Christus ein vollgültiges Opfer gebracht worden und der alttestamentliche Opferdienst war nicht mehr nötig gewesen, beschrieb Bischof Bruns die weitergehende Entwicklung des Opferns.
Warum opfern wir?
Die Frage nach der Motivation des Opferns schloss sich nun logisch an. Und die Antwort: Anbetung Gottes, Anerkennung der Größe und Gnade Gottes, Dankbarkeit für natürliche und geistliche Gaben, Dienst am Nächsten und an der Kirche. Aber auch das Hinweggeben von Haltungen und Ansichten, die dem Evangelium widersprechen, Unversöhnlichkeit und Vergeltungsgelüste.
Bei allem gelte aber das wichtige Kriterium, das auch schon bei Kain und Abel galt: „Gott sah zuerst Abel und dann das Opfer“, schloss der Bischof den Reigen der Gedanken. Zu solch einer Herzenseinstellung zähle auch, Gott nicht mit seinem Opfer verpflichten zu wollen, besondere Wünsche und Hoffnungen des Lebens zu erfüllen. „Wir wollen mit unserm Opfer weder Gottes Segen und Hilfe kaufen noch ihm unsern Willen aufzwingen.“
16. November 2021
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter
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